Nielsen-Zahlen: April bringt dicke Verluste
Im April sind die Bruttowerbeerlöse um 5,2 Prozent eingebrochen. Das Resümée von Nielsen Media Research: Der Markt steht "unter dem ungünstigen Stern der Wirtschaftskrise".
Der deutsche Werbemarkt spiegelt die Finanzkrise immer stärker wieder; der April bringt ein dickes Minus bei den Bruttowerbeerlösen. Wie aus den aktuellen Daten von Nielsen Media Research für die ersten vier Monate dieses Jahres hervorgeht, summieren sich die Bruttoausgaben bis Ende April auf knapp 6,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht dies einem unbereinigten Minus von 3,2 Prozent.
Gegenüber dem ersten Quartal hat sich die Lage damit verschlechtert. Grund: Das zweite Quartal 2009 startet den Forschern zufolge "unter dem ungünstigen Stern der Wirtschaftskrise". "Mit einem Minus von 5,2 Prozent verzeichnete der April die bislang höchsten Bruttowerbereduzierungen des Jahres. Lediglich die beiden Medien Fernsehen (plus 1,9 Prozent) und Plakat (plus 5,8 Prozent) verzeichneten einen höheren Werbedruck. Die anderen Above-the-line-Medien verzeichneten Verluste bei ihren Bruttowerbeumsätzen obwohl das Osterfest in den April 2009 gefallen ist", so die Nielsen-Analyse.
Die Mediengattungen schlagen sich beim Bruttoumsatz in der Bilanz nach den ersten vier Monaten äußerst unterschiedlich und sind erneut von Abverkaufswerbung geprägt. Während die Radiowerbung mit bisher 415 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum unbereinigt um starke 5,0 Prozent zulegt und auch die Zeitungen mit 2,4 Prozent plus auf knapp 1,73 Milliarden Euro Bruttoumsatz dastehen, muss der "Allzeitliebling" Fernsehen ein Minus hinnehmen – wenn auch nur ein kleines: minus 1,4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro.
Besonders deutlich ist der Rückgang der Werbeinvestitionen erneut bei den Printmedien. Publikumszeitschriften verzeichnen zwischen Januar und April bei einem Bruttowerbeumsatz von rknapp 1,1, Milliarden Euro erneut ein Minus, das sich jetzt sogar bei 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgeweitet hat. Fachzeitschriften verzeichnen ein unbereinigtes Minus von 8,7 Prozent auf jetzt knapp 132 Millionen Euro.
Das Außenwerbemedium Plakat kann weiterhin nicht an seinen guten Einstand aus dem Januar anknüpfen und verzeichnet nun – Ende April – bei den Bruttowerbeeinnahmen ein Minus in Höhe von 5,0 Prozent auf 234 Millionen Euro.
Am härtesten trifft die Werbeflaute weiterhin das Medium Kino. Laut Nielsen Media Research sind die Bruttoerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40,4 Prozent auf rund 14 Millionen Euro eingebrochen.
Insgesamt können die Gewinnermedien Radio und Tageszeitung bis Ende April die Rückgänge der Bruttowerbeerlöse der restlichen Above-the-line-Medien nicht mehr kompensieren.