Die Haupttrophäen hat in diesem Jahr die ARD gezogen – und schon einen Tag nach der Oscar-Verleihung verkündet: die Fernsehrechte für die beiden Oscar-prämierten Kinofilme "The King's Speech" und "In einer besseren Welt". Nach Ablauf der für Kinofilme üblichen Sperrfrist werden beide Filme ihre TV-Premiere im Ersten feiern, versichert ARD-Programmdirektor Volker Herres.

Bereits heute können Abonnenten der Abo-PlattformSky diverse Abräumer abrufen. Möglich ist die Konstellation, weil Pay- und Free-TV unterschiedliche Auswertungszeiträume haben. "Inception und "Toy Story 3" (Bester Animationsfilm) sind bereits seit einigen Wochen im Angebot des Video-on-Demand-Pakets Sky Select. "The Social Network" folgt ab dem 27. März auf Sky Select und das Drama "Black Swan" startet voraussichtlich im Juli. Unterdessen ist "Alice im Wunderland" bereits am 20. März im regulären Pay-TV-Paket von Sky Cinema HD zu sehen.

Die Oscar-prämierten Filme dürften den Sendern teils mehr Marktanteile einbringen als die Verleihung selbst. Sowohl in Deutschland als auch in den USA ist die Einschaltquote im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. ProSieben, das die Gala bereits zum 13. Mal in Deutschland live übertragen hat, hat in der Nacht zum Montag mit der gut dreistündigen Show aus Hollywood im Schnitt 280.000 Zuschauer erreicht. Laut Media Control haben im Vorjahr noch 460.000 Menschen die Oscar-Verleihung live geguckt. Etwa 220.000 werberelevante Zuseher haben die Live-Übertragung aus Los Angeles eingeschaltet – was um diese Uhrzeit immerhin einen Marktanteil von 16,0 Prozent ausmacht. Das gesunkene Interesse könnte daran liegen, dass das Rennen in den bedeutenden Kategorien des wichtigsten Filmpreises der Welt in diesem Jahr wohl weniger spannend gewesen sind. Die großen Preise sind denn auch an die Favoriten verteilt worden.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.