Dabei wird der langjährige ProSiebenSat.1-Manager Wolfgang Link, Chief Content & Channel Officer Entertainment, zum Co-CEO Entertainment berufen. Und Eckhardts Nachfolgerin Michaela Tod wird ihm zur Seite stehen. Sie wechselt zum 1. April als Co-CEO Entertainment zu ProSiebenSat.1. Sie wird neben Link die neu aufgestellte Entertainment-Säule leiten sowie die Steuerung und Weiterentwicklung der Bereiche Vertrieb, AdTech und Marketing sowie SevenVentures verantworten. Max Conze kennt Michaela Tod bestens: Sie war zuvor über 14 Jahre lang für den britischen Technologiekonzern Dyson tätig.

Die Säule Content Production & Global Sales wird weiterhin von James Baker, Red Arrow Studios, und Reza Izad, CEO Studio71, geleitet.

Das Commerce-Geschäft führen Claas van Delden und Florian Tappeiner als Co-CEOs der NuCom Group. Sie alle berichten an CEO Conze.

Auch für Kemper, der das Haus zum 31. März verlässt, ist ein Nachfolger gefunden: Rainer Beaujean, aktuell CFO des börsennotierten Verpackungsherstellers Gerresheimer AG, tritt sein Amt als neuer ProSiebenSat.1-Finanzvorstand zum 1. Juli an. In der Übergangszeit wird Ralf Peter Gierig, langjähriger Deputy-CFO der ProSiebenSat.1 Group, den Finanzbereich als Interims-CFO übernehmen und an Max Conze berichten.

Was offenbar vorgefallen war

Dem Magazin zufolge soll ein Streit unter den Topmanagern Auslöser für die weiteren Ausstiege und Umbauten im Führungsteam sein. So hatte Produktionsvorstand Jan Frouman im Oktober entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern und COO Christof Wahl verabschiedete sich bereits Ende Juli. Zudem hat ProSiebenSat.1 im Dezember mit Rüdiger Böss seinen "Mann in Hollywood" verloren, der seit vielen Jahren für die Firma wichtige TV-Rechte einkaufte.

Das Manager Magazin will erfahren haben, dass Jan Kemper sogar bei Aufsichtsräten interveniert haben soll, um eine Ablösung Max Conzes voranzutreiben. Kemper war erst 2017 vom Online-Versandhändler Zalando nach Unterföhring geholt worden.

Von der bewährten Vorstandsriege, die Max Conze bei Übernahme des Amtes an der Spitze von ProSiebenSat.1 im Juni vorgefunden hat, ist damit nur noch Conrad Albert übrig, sein Stellvertreter. Er hatte bereits nach dem Ausstieg des Conze-Vorgängers Thomas Ebeling vorübergehend als Interimschef den Konzern geleitet.

Vorstandschef Max Conze kommentiert den Umbau so: "Wir sind solide ins neue Jahr gestartet und erzielen gute Fortschritte auf unserem Weg zu einem kundenorientierten, digitalen Entertainment- und Commerce-Powerhouse. Wir werden unsere bisherigen Geschäftssäulen künftig in einer effizienten Holdingstruktur führen, das wird unseren Transformationsprozess weiter beschleunigen."


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.