Beim Problemkind der Sendergruppe, Sat.1, war es höchste Zeit, einmal zu definieren, wofür der Sender überhaupt noch steht. Vier Begriffe hat Senderchef Joachim Kosack gefunden: Lebensfreude, Herzklopfen, Charakter und Lebensgefühl. Im Programm soll sich das vor allem widerspiegeln in den vier neuen deutschen Serien. Lange angekündigt und nun tatsächlich im Programm. Stefanie Stappenbeck und Max von Pufendorf treten in "Auf Herz und Nieren" als ungleiches Ärzte-Team aufeinander. In "Es kommt noch dicker" mimt Wolke Hegenbarth eine plötzlich fett gewordene Managerin. In "Familie undercover" muss eine Familie im Zeugenschutzprogramm von der Großstadt aufs Land ziehen. Und in "Der Cop und der Snob" lösen ein Vorstadtcowboy und ein Adliger Kriminalfälle, gemeinsam, jeder auf seine Art. Allesamt launige Serien, die an Erfolge wie "Der letzte Bulle" oder Danni Lowinski anknüpfen sollen und auch aufgrund guter Schauspieler durchaus auch könnten. Neben den Serien startet Sat.1 mit dem Quotengaranten der Vorsaison "The Voice" in eine neue Runde. In der Jury der Casting-Show sitzen wieder Nena, The Boss Hoss, Xavier Naidoo und Rea Garvey.

In der kränkelnden Access Primetime will Sat.1 offenbar Neues probieren. Die Rede war von noch nicht näher definierten Game-Shows und Reality-Soaps. " Die Access Primetime bleibt unsere größte Mission", sagte Kosack. So kann man die Quotenproblemzone natürlich auch umschreiben.

Übrigens: Einen grandiosen Vorschlag für einen neuen Sat.1-Claim machte zu Beginn des Abends Bernd Stromberg, alias Comedian Christoph Maria Herbst: Während Sixx so etwas sei wie Salat ohne Fleisch mit zwei Prosecco, sei Sat.1 eine Stulle, das gute alte Butterbrot. "Sat.1 ist Stulle" rief Stromberg der ProSiebenSat.1-Führungsriege in der ersten Reihe zu. Die nahm es mit Humor. Wie lange, wird die kommende TV-Saison zeigen.