Public Viewing: Deutschland-Sieg zum EM-Auftakt sahen sechs Millionen
Die ARD hat erste Zahlen eruiert, wie viele Deutsche den EM-Auftakt von Jogi Löws Jungs im öffentlichen Raum und bei Freunden mitverfolgt haben. Vor dem TV-Bildschirm regiert indes der Mann.
Seit der Fußball-WM 2006 im eigenen Land gehört Public Viewing einfach dazu. Das „öffentliche“ Interesse an der aktuellen Uefa Euro 2012 in Polen und der Ukraine ist groß: Etwa sechs Millionen Menschen haben den EM-Auftaktsieg der deutschen Nationalelf gegen Portugal zum Beispiel in einer Kneipe oder auf einem öffentlichen Platz gesehen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Instituts Infratest Dimap im Auftrag der ARD. Auf die Frage, wo sie das Spiel gesehen hätten, antworten demnach neun Prozent der 1000 Befragten: „Beim Public Viewing“. Diese Zuschauer werden bei der Fernseh-Einschaltquote nicht mitgerechnet; vor den heimischen Bildschirmen haben am Samstagabend 22,33 Millionen Zuschauer das EM-Spiel gesehen. Knapp 300.000 User verfolgten das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft außerdem im Livestream von sportschau.de. Alles in allem kommen damit mehr als 28 Millionen Zuschauer für die erfolgreiche Premiere des Jogi-Löw-Teams zusammen.
Allerdings scheinen Weltmeisterschaften die Zuschauer doch noch mehr nach draußen zu ziehen: Den Auftaktsieg der deutschen Nationalelf gegen Australien (4:0) bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika haben 12,05 Millionen Zuschauer bei so genannten Public Viewings im öffentlichen Raum und bei Freunden mitverfolgt.
Indes liefert Media Control eine Auswertung der TV-Nutzung nach Geschlecht. Wenig überraschend erzielen die ersten EM-Begegnungen bei männlichen TV-Zuschauern ab 14 Jahren wesentlich höhere Marktanteile als bei Frauen. Gleich die Eröffnungspartie zwischen Polen und Griechenland am vergangenen Freitag belegt dies: 59,9 Prozent aller Männer, die zu dieser Zeit fern sahen, entschieden sich für die Übertragung im Ersten. Frauen kamen dagegen nur auf 34,9 Prozent. Einzig bei Deutschlands 1:0-Sieg gegen Portugal liegen die Marktanteile deutlich dichter beieinander. Männer holen hier 78,7 Prozent, Frauen rund 60,2 Prozent. Zur Info: Das mit Abstand fußballverrückteste Bundesland ist laut Media Control Rheinland-Pfalz.