Werden Ihre Ideen bereits in die Tat umgesetzt und kommen sie ins TV?

Darauf haben wir ja nur einen sehr geringen Einfluss, aber ich weiß, dass diese Vorschläge in den Redaktionen sehr intensiv diskutiert worden sind und werden. Aber ob der Markt das annimmt, das ist ja bei jedem Entwicklungsprojekt die große Frage.

Sie haben bisher überwiegend den Öffentlich-Rechtlichen Ideen zur Hand gereicht. Liegt das an Ihren guten Verbindungen oder am Wagemut dieser Sender?

Es liegt zunächst mal am Netzwerk, aber wir haben mit Eyeworks und Westlotto auch Partner aus der freien Wirtschaft gewonnen und ich hoffe, dass wir zukünftig auch andere Unternehmen davon überzeugen können, dass es sich lohnt, mit uns und der Hochschule Fresenius zu kooperieren.

Ute Biernat hat erst kürzlich als Produzentin nach dem Beschluss zum baldigen Aus von Thomas Gottschalks ARD-Vorabendtalk die „fehlende Innovationsfreude der TV-Stationen“ beklagt. Können Sie dem zustimmen?

Klagen ist die zweite Muttersprache der Produzenten (lacht), aber ich verstehe das, denn Development kostet Geld und die Erfolgsaussichten sind ungewiss - siehe oben. Aber genau da setzen wir ja an und bieten dem Markt an, eine kostenentlastende Kooperation mit uns einzugehen.

Woran liegt es Ihrer Meinung, dass nur wenig richtig Neues, aber dafür mehr Variationen funktionierender TV-Formate auf den Markt kommen?

Neues birgt Risiken und Erprobtes mindert diese Risiken. Und noch dazu die Unsicherheit, wohin sich der Markt insgesamt entwickelt - da greift man lieber zum vermeintlich Sicheren. Wir wollen aber im Interesse der nächsten Producer-Generation das Interesse an Eigenentwicklungen wach halten.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.