Spiegel Online galt im Online-Mediengeschäft lange Zeit als das Maß der Dinge. Zuletzt hat sich das Wachstum aber spürbar abgeschwächt. Zwischen Januar 2013 und Januar 2014 ist der Traffic laut IVW sogar leicht zurück gegangen. "Eine reine Stichtagsbetrachtung, der wir noch keine allzu große Aussagekraft beimessen", heißt es dazu bei der Spiegel Gruppe. Traffic um jeden Preis lehne man ohnehin ab:  "Wir verzichten auf technische und inhaltliche Maßnahmen, die unserem redaktionellen Qualitätsanspruch widersprechen", so ein Verlagssprecher zu W&V. Das betreffe "Republishing, andere ausufernde SEO-Maßnahmen oder die Veröffentlichung von Inhalten, die nicht zur Marke Spiegel passen".

Die Hamburger wollen sich damit von den schnell wachsenden Konkurrenten Bild.de und Focus Online abgrenzen. Focus habe "vor allem in der Kategorie E-Commerce sowie Suchmaschinen, Verzeichnisse und Auskunftsdienst massiv zugelegt, aber nicht im klassisch redaktionellen Bereich", analysiert man beim "Spiegel". Und Bild.de habe "sicherlich von der Dschungelcamp- und Schumacher-Berichterstattung profitiert". (aj/fz)

Chart: Die Traffic-Entwicklung von Spiegel Online, Bild.de und Focus.de seit August 2013 auf Basis der IVW-Zahlen (Visits über alle Endgeräte hinweg in Mio.)


Autor: Anja Janotta

seit 1998 bei der W&V - ist die wohl dienstälteste Onlinerin des Hauses. Am liebsten führt sie Interviews – quer durch die ganze Branche. Neben Kreativ- und Karrierethemen schreibt sie ab und zu was völlig anderes - Kinderbücher. Eines davon dreht sich um ein paar nerdige Möchtegern-Influencer.