Springers Journalisten lassen künftig die Finger von Presserabatten
Springers "Bild" hat Christian Wulffs Vergünstigungen aufgespießt - nun geht der Verlag voran: Die Journalisten des Hauses verzichten auf Presserabatte...
Die Springer-Kollegen gehen voran: Die Journalisten des Verlags sollen künftig auf Presserabatte verzichten. Das meldet die Nachrichtenagentur "dpa“ unter Berufung auf Informationen aus dem Berliner Verlagshaus. Springer-Sprecher Christian Garrels bestätigt das gegenüber "dpa“.
Die Agentur zitiert aus der internen Hausmitteilung Springers: "Nach breiter Diskussion und in Übereinstimmung mit ihren Redaktionen haben die Chefredakteure der Axel Springer AG vereinbart - wie bereits in einigen Redaktionen des Hauses seit mehreren Jahren praktiziert - dass ab sofort keine dem Berufsstand Journalist zu verdankenden Vergünstigungen mehr angenommen werden." Ausgenommen seien Besuche von Kultur- oder Sportveranstaltungen sowie Kino- oder Theaterpremieren, so diese journalistisch geboten seien. Nicht von der Regelung betroffen seien Mengenrabatte, die das Unternehmen erhalte.
"Wer zu Recht hohe ethische Maßstäbe an andere stellt, sollte auch sein eigenes Verhalten überprüfen und eine klare Haltung hinsichtlich der Annahme persönlicher Vorteile haben", heißt es weiter in dem Schreiben an die Mitarbeiter. Springers "Bild"-Zeitung hat in der Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff über dessen private Hauskredite und Urlaube mit Geschäftsleuten berichtet.
Die Debatte um Journalistenrabatte angestoßen hat die Deutsche Bahn mit der Ankündigung, die Vergünstigungen für die schreibende Zunft bei der Bahncard abschaffen zu wollen. Diese Woche hat sich bereits Air Berlin dazu entschlossen, die Rabatte zu streichen.