"Autobauer mit einem attraktiven SUV-Angebot werden ihre Marktanteile ausbauen", gibt CAR die Wachstumsparole aus. Eine gute Marktposition bescheinigen die Experten den Importeuren, allen voran Nissan, der japanische Konzern ist der Importeur mit den meisten SUV-Verkäufen. Ebenfalls gute Noten bekommen Hyundai, Dacia, Mitsubishi, Kia, Volvo und die klassischen Geländewagenexperten Landrover und Jeep: Sie alle liegen beim Marktanteil im SUV-Segment massiv über ihrem Gesamtmarktanteil und damit bei einer Marktausschöpfung von jeweils über 100 Prozent, profitiert also besonders vom Trend zum dicken Brummer. Unter den deutschen Autoherstellern gelingt das am besten Porsche (213%), BMW 180%) und knapp Audi (117% Marktausschöpfung), in Stückzahlen haben im Januar VW (4654 - davon 3925 Tiguan), BMW (4253) und Audi (2763) die Nase vorn.

Spot für den VW Tiguan

CAR hat die Verkaufszahlen der SUVs analysiert, seit die Wagenklasse 1995 aus den USA nach Deutschland schwappte. Von 67.750 verkauften Modellen (2% Marktanteil) wuchs der Markt ab 1198 moderat (jährlich bis zu ein Prozentpunkt), seit 2009 sprunghaft: Wurden 2009 276.800 neue SUVs zugelassen, was einem Marktanteil von gut 7 Prozent entsprochen hatte, waren es 2010 bereits 332.000 mit einem Marktanteil von gut über 11 Prozent, 2011 422.100 bzw gut 13 Prozent.

Für Januar 2012 registrierte das CAR einen neuen Rekord: Noch nie lag der Marktanteil der SUVs in Deutschland in einem einzelnen Monat bei über 15 Prozent - im Januar bei 15,7. Damit seien, so die CAR-Auswertung, SUVs der drittwichtigste Fahrzeugtyp in den Verkaufsstatistiken. Verlierer unter den Wagenformen und Schlusslicht der Tabelle ist die Stufenhecklimousine. Ihr Marktanteil schrumpfte wie der der FDP auf unter fünf Prozent - von gut 24 Prozent 1995. Vor den SUVs führen die Liste im Januar 2012 die Fließhecklimousinen mit 36 Prozent der Neuzulassungen an, doch auch dieses Segment musste Federn lassen: 1995 lag ihr Marktanteil noch bei 46 Prozent. "Traditionelle Karosserievarianten sind die Verlierer", stellt Dudenhöffer trocken fest.

Zulegen konnten, wenn auch nicht so deutlich wie die SUVs, nur die Kombis, die mit einem Marktanteil von 23 Prozent Position zwei behaupten (1995: 17%). Hinter den SUVs in der Neuwagenstatistik auf Rang vier mit fast elf Prozent platzieren sich die noch 2005 so beliebten Vans: Dieser Trend ist endgültig vorbei. 1995 mit 1,7 Prozent auf dem Weg aus der Nische, überschritten die Kleinbusse ihren Zenith der Popularität 2005 mit einem Marktanteil von knapp 14 Prozent, seither gehen die Verkaufszahlen wieder zurück.

Den Trend zum sportlichen Geländewagen bestätigt das Kraftfahrbundesamt (KBA): Hier werden Geländewagen und "Utilities" getrennt ausgewiesen, beide aber mit einem Plus von neun (Gelände) beziehungsweise elf Prozent (SUVs) im Februar 2012 verglichen mit dem Vorjahresmonat. Das Mini-Segment mit Modellen wie dem VW up und dem Smart Fourtwo legte im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zu, "Fahrzeuge der Oberklasse waren nach der starken Nachfrage im vergangenen Jahr weniger gefragt (-25,4 %)", so die Statistik des KBA.

Das KBA registrierte im Februar 224.318 Pkw-Neuzulassungen. Und hat diese nach Zuwächsen und Verlusten der Marken untersucht: Der Gewinner unter den deutschen Automarken im Februar ist Porsche mit einem Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zweiter Wachstumssieger ist die Marke Smart (+18%), ins Plus kommt auch Mercedes (+8,5 %). "Bei den Import-Marken sorgten Lancia (+246%), Land Rover (+87%) und Kia (+71%) für auffällig hohe Zulassungsraten", berichtet das KBA.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.