Betroffen ist auch das Nachrichtenmagazin Der Spiegel: Der Verlag veröffentlichte eine Stellungnahme, in der es heißt, er sei von der Süddeutschen informiert worden. "Derzeit prüft die Spiegel-Dokumentation die insgesamt 43 Veröffentlichungen. Bisher wurden keine Hinweise auf bewusste Manipulationen festgestellt. In einem Fall ist eine Verifikation nicht möglich, da der Autor persönliche Erlebnisse schildert. Bei rund der Hälfte der Artikel ist die Überprüfung noch nicht beendet. Sollten sich noch Hinweise auf Manipulationen finden lassen, wird der Spiegel nach Abschluss des Prüfvorgangs die Ergebnisse öffentlich machen."

Im Dezember hatte der Spiegel einen schweren journalistischen Betrugsfall im eigenen Haus aufgedeckt und öffentlich gemacht. Dabei ging es um Fälschungen des Reporters Claas Relotius, der zunächst als freier Mitarbeiter und dann als Redakteur für das Nachrichtenmagazin gearbeitet hatte. Von ihm sind dem Spiegel zufolge seit 2011 knapp 60 Texte im Heft und bei Spiegel Online erschienen.

Nach Spiegel-Angaben hat der Journalist in "großem Umfang seine eigenen Berichte gefälscht und Protagonisten erfunden". Die neue Chefredaktion um Steffen Klusmann setzte eine Kommission aus internen und externen Experten ein, die den Fälschungen nachgeht.

Relotius hatte ebenfalls für andere Magazine und Zeitungen gearbeitet - darunter die SZ und die FAS.
Der Verlag Werben und Verkaufen ist eine Tochter des Süddeutschen Verlags. (W&V/dpa)


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.