Die DFL hatte die Unterlagen für die Auktion der Medienrechte an die Bewerber bereits am Montag verschickt, obwohl es noch keine offizielle Einigung mit dem Bundeskartellamt gab. Zuvor hatte sie entschieden, welche der interessierten Medienunternehmen zugelassen sind. Die eigentliche Auktion soll nach den bisherigen Plänen am 27. April beginnen und bis zum 8. Mai dauern. Die Vergabe wird am 11. Mai abgeschlossen sein.

Nach dem DFL-Vermarktungsmodell sollen laut Kartellamt die Übertragungsrechte an Live-Spielen in vier Paketen (Samstagnachmittag, Samstagabend, Freitag/Sonntag sowie Samstagskonferenz) versteigert werden. Diese Pakete würden jeweils alle Übertragungswege (Satellit, Kabel, Internet) beinhalten.

Die Vergabe der Medienrechte findet mitten in der wohl schwersten Krise des deutschen Profifußballs statt. Am Montag hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert verkündet, dass die Saison wegen der Corona-Pandemie erst einmal bis zum 2. April unterbrochen werde. Wie es dann weitergeht, weiß niemand

Ohne die Milliarden-Zahlungen von Sky & Co. sind die Liga und viele ihrer Vereine kaum überlebensfähig. Für die Planung der Zukunft ist es daher besonders wichtig, dass möglichst bald klar ist, wie viel Geld es demnächst gibt. Ob alle Medienunternehmen in der derzeitigen Situation für ein Bieterrennen gewappnet sind, ist aber völlig unklar.

Vor allem die Geschäftsmodelle von Sky, mit durchschnittlich 876 Millionen Euro pro Jahr aktuell der größte Finanzier der Liga, und des Streamingdienstes DAZN leiden unter der Corona-Krise. Die Pay-Anbieter haben ohne Live-Übertragungen derzeit keine Ware. Dass sie angesichts der finanziellen Unsicherheit Milliarden-Verträge mit der Liga abschließen können, erscheint nicht sicher. Andere Bewerber wie Amazon oder die Telekom könnten davon profitieren.

Die DFL hatte die Unterlagen für die Auktion der Medienrechte bereits am Montag verschickt, obwohl es noch keine offizielle Einigung mit dem Bundeskartellamt gibt. Zuvor hatte sie entschieden, welche der interessierten Medienunternehmen zugelassen sind. Die eigentliche Auktion soll nach den bisherigen Plänen am 27. April beginnen und bis zum 8.  Mai dauern. Die Vergabe wird am 11. Mai abgeschlossen sein. (dpa)


Lena Herrmann
Autor: Lena Herrmann

hat bei der W&V ihr journalistisches Handwerkszeug gelernt und dort viele Jahre lang hauptsächlich markenstrategische Themen verantwortet, bevor sie sich als freiberufliche Journalistin und Podcast-Redakteurin selbstständig gemacht hat. Zudem hat sie die Podcast-Formate der W&V maßgeblich entwickelt und betreut. Sie ist Podcast-Host und steht regelmäßig als Moderatorin auf der Bühne.