Screenforce zu "Cross Device Tracking":
TV-Spots unter Spionageverdacht: "So ein Blödsinn"
Berichte über "Cross Device Tracking" erreichen Deutschland. Töne im Ultraschall-Bereich, in der Reklame platziert, sollen Nutzer durchleuchten.
In diversen Medien wird gerade darüber spekuliert, ob Marketer via TV-Werbung und Online-Videos Verbraucher bald genaustens durchleuchten können. Der Plan, wie ihn US-Titel darstellen: Töne im Ultraschall-Bereich, in der Reklame platziert, sollen beim "Cross Device Tracking" Verbindungen zu im Raum befindlichen Smartphones und Tablets herstellen und dort Browser-Cookies mit ausführlichen Nutzerprofilen ablegen. Dann soll es Werbungtreibenden beispielsweise möglich sein, zu analysieren, wie lange der Nutzer sich einen Spot angesehen hat. Er soll auch kontrollieren können, ob der Zuschauer im Anschluss nach dem Produkt im Internet gesucht oder etwas gekauft hat.
Mehrere US-Unternehmen sollen demnach an solchen Tracking-Methoden arbeiten, heißt es in den USA, wo Datenschützer wohl hellhörig geworden sind. Die US-Behörde Federal Trade Commission wird sich mit der Technik ohnehin befassen, sollte sie marktreif werden. Mit Distanz reagiert indes die deutsche Gattungsinitiative Screenforce auf die Technik-Spielereien aus den USA. Martin Krapf, der den Verbund der TV-Vermarkter führt, kommentiert den Spionageverdacht so: "So ein Blödsinn, im Grenzbereich zur Paranoia."
Nötig hätte es das Medium TV eigentlich gar nicht, so eine Technik zu entwickeln. Die Forschungsmethoden sind inzwischen so vernetzt, dass etwa genauestens dargelegt werden kann, nach welcher TV-Werbung geshoppt wird. Aber den Verdacht der Spionage wird die TV-Branche derzeit nicht so recht los: Gegen Smart TV klagen Verbraucherschützer. Sie gehen davon aus, dass die TV-Geräte mit Internetzugang den Zuschauer vor dem Bildschirm ausspionieren.