Und: 55 Prozent aller SVoD-Nutzer sind gleichzeitig Kinogänger. Waren allerdings 2017 noch 23 Prozent der Kinogänger gleichzeitig SVoD-Kunden, hat sich dieser Anteil 2018 auf 28 Prozent erhöht.

Der Kampf um die Freizeit

„Der Wettbewerb um das Zeitbudget der Kinogänger hat sich letztes Jahr verstärkt. Wir sehen aber auch, dass die VoD-Abonnenten zwar nicht mehr so oft, aber nach wie vor ins Kino gegangen sind. Das deutet darauf hin, dass die Hauptursachen für die Rückgänge woanders liegen.“, sagt Völkert.

Also liegt es doch am bescheidenen Filmportfolio. Es fehlten die Blockbuster. Denn besonders bei den Top-Ten-Titeln ging der Umsatz stark zurück. 30 Prozent minus, bilanziert die FFA. Zwei Drittel der Boxoffice-Verluste liegen also am schwächeren Abschneiden der Top-Hits: Kein Film überschritt die Vier-Millionen-Besucherschwelle.

Das soll sich in diesem Jahr ändern. "Avengers: Endgame" hat schon den Anfang gemacht, weitere vielversprechende Blockbuster wie "Men in Black: International", "Der König der Löwen", "ES: Kapitel 2" und letztendlich "Star Wars: Episode IX" stehen in der Pipeline.

3D schwächelt

Vor allem das geringe Interesse an 3D-Filmen mit seinen höheren Eintrittspreisen ist für den Umsatzeinbruch verantwortlich. Hier gab es einen Rückgang um 30 Prozent. 2018 besuchten 8,3 Mio. Personen einen 3D-Film  (2017: 10,2 Mio.). 52 Prozent sahen sich 3D-Filme lieber in der klassischen und günstigeren 2D-Variante an. In den Vorjahren war es umgekehrt.

Deutscher Film weitgehend stabil

Die Verluste beim deutschen Film enstprachen den Verlusten des Gesamtmarkts. Jede vierte Eintrittskarte wurde für einen deutschen Film gelöst. Dennoch ging die Zahl der Besucher deutscher Filme um zwölf Prozent auf 12,1 Mio. zurück.

Die FFA-Analyse "Das Kinojahr 2018 - Marktzahlen aus Deutschland" basiert auf dem Individualpanel Media*Scope der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel umfasst 25.000 Teilnehmer. In diesem Jahr sollen die drei Kinobesucherstudien („Der Kinobesucher“, „Der Kinobesucher deutscher Filme“ und „Der Kinobesucher von 3D-Filmen“) in eine Studie zusammengeführt werden.


Autor: Katrin Otto

ist Expertin für Medien. Sie schreibt über Radio, Außenwerbung, Kino, Film und und natürlich Podcast und Streaming. Privat ist sie gern auf Konzerten, im Kino oder im Wasser.