Weit voran im Social TV geht auch RTL II mit in der Community verwobenen Vorabendserien wie "50667 Köln", wo Protagonisten vor Start auf dem TV-Bildschirm bereits auf Youtube hausten. Eine besonders umfangreiche Welt ist rund um das Projekt "Netwars" entstanden, ausgehend von einer 52-minütigen Dokumentation auf Arte. Die Köpfe hinter dem umfangreichen Crossmedia-Projekt sind Michael Grotenhoff und Saskia Kress von der Berliner Produktionsfirma Filmtank. Die Gefahr der Cyberkriegsführung wollten sie nicht allein auf diese Produktion und auch nicht nur auf die Non-Fiction beschränken. Insgesamt sechs Plattformen sind geschaffen, weitere sind in Planung. Bisher gibt es eine interaktive Web-Doku, Website, Grafic Novel App, E- und Audiobooks. Kreativ unterstützt wurde Filmtank dabei von den Berliner Miiqo Studios. So zeichnet Lena Thiele kreativ verantwortlich für die Web-Doku und das Plattformzusammenspiel; sie hat "Netwars" beim Social TV Summit vorgestellt.

So viel Mühe lohnt und bindet. BLM-Präsident Siegfried Schneider fasst die Vorteile des "neuen" Fernsehmachens so zusammen: "Für die Fernsehmacher ergeben sich durch Social TV enorme Potenziale, um das Publikum besser kennenzulernen, auf sich aufmerksam zu machen oder an sich zu binden. Die Folgen: neue Einschaltimpulse, größere Reichweiten, ein vertieftes TV-Erlebnis und im Idealfall ein Austausch zwischen Sender und Zuschauer auf Augenhöhe." Die TV-Macher müssen reagieren: 2014 sei das "Jahr des Smartphones", in dem es auf der Welt erstmals mehr Smartphones als TV-Geräte gebe, sagt Keynote-Speaker Josh Partridge, Director von Shazam.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.