Lesetipp:
Warum US-Sender ihre TV-Bilder schneller abspulen
Ups, in den USA sprechen die Darsteller bei "Seinfeld" im Fernsehen höher?! Da steckt die TV-Werbung dahinter – ein Lesetipp!
Kein Wunder, dass Netflix für Serien-Fans in den USA zur Anlaufstelle Nummer eins werden könnte: Wer es im Kabelfernsehen mit "Seinfeld" versucht, hat den Eindruck, dass die Hauptdarsteller höher sprechen. Einbildung? Mitnichten, wie ein Bericht des "Wall Street Journal” enthüllt. In den Staaten gehen immer mehr TV-Stationen dazu über, ihre Programme schneller abzuspulen. So schaffen sie Platz für zusätzliche Werbespots. Wurden bisher nur Abspänne gekürzt, so laufen nun auch die TV-Bilder noch schneller.
Der Medienblog der Schweizer "NZZ" hat nun durchgerechnet, dass sich das für die Sender durchaus rechnet: "Der kleine Druck aufs Gaspedal im TV-Studio reicht allerdings aus, um die Werbepausen merklich auszudehnen. Eine Analyse des Messinstituts Nielsen ergab, dass das A&E Network (Walt Disney/Hearst Corporation) im vergangenen Dezember im Vergleich zum Vorjahr pro Stunde durchschnittlich fast drei Minuten mehr Werbung unterbrachte. Beim History Channel waren es zwei zusätzliche Minuten von insgesamt 18 Minuten und 42 Sekunden."
Müssen Sie nun Angst haben, dass beispielsweise bei "GNTM" künftig auch alle Topmodels in der Heidi-Klum-Stimmlage sprechen? Eher nicht. In Deutschland müssen sich Sender an vorgegebene Werbevolumina halten. Private Veranstalter etwa dürfen pro Stunde maximal zwölf Minuten Werbung ausstrahlen.