Gruner + Jahr.Das Medienhaus lässt in seine Digitalstrategie blicken und baut sein Angebot an Bewegtbildern im Internet aus. Vom 14. April an sollen 150 neue Videoformate veröffentlicht werden. Mehrere hunderttausend Euro seien investiert worden, sagt der Vize-Chef des Digitalbereichs, Arne Wolter. Den Auftakt bilden Serien zum Thema Kochen - sie tragen Titel wie "Hack'n' Roll", "Just Vegan" und "Einfach. Lecker". Jede Episode dauert zwischen zwei und sieben Minuten. Veröffentlicht werden die kostenlosen Videos auf den Internetseiten von "Chefkoch", "Brigitte" und "Stern". Eine Bezahlschranke für die Webseiten sei nicht geplant. Umsatz sollen kostenpflichtige e-Magazine bringen. Für "Chefkoch" - eine Datenbank mit Rezepten - wurde zudem eine Gratis-App entwickelt, die im Mai erscheint. Sie passt die Darstellung der Kochanleitungen an mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet an. Ziel sei es, von nun an jeden Monat ein neues Produkt für die mobile Nutzung zu veröffentlichen. Im Vorjahr hatte Gruner + Jahr angekündigt, verstärkt in das digitale Geschäft zu investieren. Derzeit werden 96 Prozent des Umsatzes in diesem Segment durch Werbeerlöse erwirtschaftet, heißt es jetzt. Diese Abhängigkeit sollen die neuen Veröffentlichungen verringern. Via dpa.

ZDF. Räumt mit dem FC Bayern München ab und liefert mit dem Weiterkommen der Kicker in der Champions League auch noch gleich einen Saisonrekord ab: Der 3:1-Triumph über Manchester United bedeutete für das Zweite die höchste Zuschauerquote in der laufenden Champions-League-Saison. 10,42 Millionen Zuschauer (Gesamtmarktanteil: 33,8 Prozent) verfolgten ab 20.45 Uhr den Einzug der Bayern ins Halbfinale und stemmten damit einen Rekord in der laufenden Spielzeit. Die bisherige Bestmarke hielt die Partie der Bayern gegen Arsenal London (2:0) am 19. Februar mit 9,40 Millionen Zuschauern. Per Mail.

Raphaela Ackermann. Thomas Gottschalks jüngere Schwester steht vor ihrer TV-Premiere: Die 53-jährige bekommt mit "Ackermann - Der Talk" ihre erste eigene Talkshow beim Digitalsender Welt der Wunder TV. Der Start ist bereits für diesen Samstag um 20.15 Uhr vorgesehen. In der ersten Ausgabe empfängt Ackermann unter anderem den Society-Journalisten Michael Graeter, der die Justizvollzugsanstalt Landshut, in der Bayerns Ex-Manager Uli Hoeneß demnächst einsitzen muss, auch von innen kennt. Die Talk-Reihe sei zunächst in lockerer Folge vorgesehen. Produziert wird die Sendung von Holm Dressler, der zu Thomas Gottschalks Zeiten noch den ZDF-Klassiker "Wetten dass..?" in Szene setzte. Weitere neue Formate hat Welt der Wunder TV in Planung, fix ist bereits das Kinomagazin "Screen" mit Moderatorin und Filmexpertin Alexandra Klim, das am 11. April startet und immer freitags um 20.15 Uhr hinter die Kulissen blickt. Per Mail.

Deutsche Telekom. Kauft auf der Programmmesse Mip TV-Inhalte bei Studio Hamburg ein. "Allein mit der Deutschen Telekom AG haben wir einen neuen, hervorragenden Partner für unser Portfolio gefunden", sagt Peter Thiem, Geschäftsführer Studio Hamburg Distribution & Marketing und meint ein umfangreiches Paket mit Reihen und Serien für die abrufbare "Entertain Selection" der Telekom. Das Paket umfasst auch Kinderprogramme, darunter alle Produktionen rund um die Sesamstraße. Darüber hinaus stehen allen Entertain-Kunden pünktlich zum Start der WM in Brasilien kostenlos Dokumentationen zur Verfügung, unter anderen "Rio zwischen Himmel und Höhle" oder "Leben für den Karneval". Per Mail.

"taz". Dort hat die Redaktionsversammlung gegen die Berufung von Frauke Böger zur stellvertretenden Chefredakteurin gestimmt. Wie "Newsroom.de" berichtet, wurde die Berufung der Online-Chefin der "taz" von 49 Wahlberechtigten abgelehnt. 40 stimmten für sie, sieben enthielten sich demnach bei der Wahl.

ZDF. War nicht zufrieden mit Michelle Hunzikers erster Solo-Show. "Michelle Hunziker hat die Show warmherzig und sympathisch moderiert", sagt Programmdirektor Norbert Himmler in einem Gespräch mit der Programmzeitschrift "Auf einen Blick" über "Die große Überraschungsshow" vom 26. März. "Dennoch bin ich etwas enttäuscht von der ersten Ausgabe. Wenn wir etwas aufleben lassen, was lange Tradition auf dem deutschen Fernsehmarkt hat, dann sollte man darin mehr Modernes und Neues zeigen." Lediglich 3,32 Millionen Zuschauer hatten die Sendung eingeschaltet. Gerne mehr hätte Himmler von Allrounderin Helene Fischer im Programm. "Vereinbart sind derzeit große Shows für die Weihnachtsfeiertage", sagte er weiter. "Aber wir würden mit Handkuss sehr gern weitere Shows mit ihr im ZDF machen." Das ZDF will neue Unterhaltungsformate für den Samstagabend entwickeln. Kein Wunder: Am vergangenen Samstag hatte Moderator Markus Lanz das Ende des Klassikers "Wetten, dass..?" verkündet. Es soll nur noch drei Ausgaben im Herbst geben. Per Mail.

SevenOne Media. Der ProSiebenSat.1-Vermarkter öffnet das HbbTV-Angebot für seine Mandanten. Ab sofort sei der individualisierbare Musiksender PutpatTV auch über die HbbTV-Startleiste der Sender Sat.1, ProSieben, Kabel eins und Sixx erreichbar, heißt es aus München. "ProSiebenSat.1 bindet damit als erster Anbieter Mandanten in ihr Red Button-Angebot ein", so SevenOne Media. Geschäftsführer Thomas Port: "Die Publisher profitieren damit erstmals nicht nur von unserer Vermarktungskompetenz, sondern auch gleichzeitig von der Content-Power und den hohen Reichweiten unserer Sendermarken." Weitere Contentanbieter sollen folgen. SevenOne Media hatte im Februar angekündigt, das digitale Mandantengeschäft auch auf die Vermarktung von Smart-TV-Angeboten auszuweiten; PutpatTV und der erste externe Partner. Per Mail.

"Selbst ist der Mann". Das Do-it-yourself-Magazin aus dem Bauer-Verlag liegt mit der neuen Ausgabe 5/2014 am Freitag runderneuert am Kiosk. "Neue Schriften sowie eine leichtere und frischere Optik erhöhen die Lesefreundlichkeit", heißt es aus Hamburg. Der Anteil an praktischen Tipps und Tricks, exklusiven Tests und detaillierten Fotostrecken sei ausgebaut worden. Chefredakteur Nils Staehler: "Die optischen Neuerungen in Kombination mit mehr Zusatzwissen werten unsere bewährten Step-by-Step Anleitungen deutlich auf." Per Mail.

ATV. Stellt die Dailysoap "Wien – Tag & Nacht" nach 100 Folgen und der ersten Staffel ein. Laut "Standard" lag das Pendant zu "Berlin – Tag & Nacht" auf RTL II – hier ist ATV-Eigner Herbert Kloiber Gesellschafter – mit im Schnitt 36.000 Zuschauern pro Folge unter den Erwartungen. ATV-Geschäftsführer Martin Gastinger wird vom Blatt mit der Aussage zitiert, dass bei Produktionskosten von rund fünf Millionen Euro für 100 Episoden durchschnittliche Marktanteile von 4,1 Prozent in der Kernzielgruppe der Zwölf- bis 49-Jährigen zu wenig seien. Angepeilt hatte man eine Verdoppelung auf acht Prozent, das ist nach 40 Folgen nicht in Sicht.

Voice of America. Inmitten der Spannungen um die Ukraine hat Russland den US-finanzierten Radio- sender im Land abgeschaltet. Der Leiter des staatlichen russischen Medienunternehmens Rossija Segodnia, Dmitri Kiseljow, sagte laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, sein Konzern werde nicht länger mit VOA zusammenarbeiten. Mit Blick auf den auch staatlich finanzierten US-Sender Radio Liberty sagte Kiseljow, er betrachte diese Sender als "Spam auf unseren Frequenzen". Kiseljow war wegen seiner Befürwortung der Krim-Annexion mit Sanktionen belegt worden. Via dpa.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.