Anzeigen: 30 Prozent der Anzeigenkunden sind Neukunden für die "FAZ", zwei Drittel sind zugleich andere Kunden als die übliche Klientel der Wettbewerber. Folge: Es gibt für Print immer noch neue Kunden mit frischen Budgets.

"FAZ Metropol"

Ein sechsmal jährlich erscheinendes Wirtschaftsmagazin, das thematisch in erster Linie die Region Frankfurt/Rhein-Main bedient. Publiziert wird das Heft (Auflage: 20.000) von der Wirtschaftsredaktion der "Rhein-Main-Zeitung".

Ziel: den regionalen Wirtschaftsraum außerhalb des Ballungsraums Frankfurt besser abdecken

Resultate:

Lesermarkt: - wirkt identitätsstiftend und bewirkt eine regionale Verankerung bei der B2B-Zielgruppe. Zahlen: Noch keine Angaben, zumal ein Teil der Auflage direkt kostenlos an ausgewählte Größen der Wirtschaft geschickt wird.

Anzeigen: - mehr als 90 Prozent der Einnahmen stammen aus frischen Budgets im B-to-B-Bereich

"FAZ Quarterly"

Ein Magazin, das vierteljährlich Denkanstöße zu Lifestyle- und Gesellschaftsthemen geben soll. Wurde gemeinsam mit dem Monopol- und Monocle-Erfinder Tyler Brûlé entwickelt. Auflage: 75.000 Exemplare. Ein Premium-Produkt, bei dem auch stark auf Haptik geachtet wird.

Ziel: Die DNA der FAZ auch in einem Bereich außerhalb der klassischen Zeitung sichtbar machen.

Resultate:

Lesermarkt: Zwei Wochen nach dem Launch waren die Verkaufserwartungen bereits erfüllt. Aus dem Handel kamen 1500 Nachbestellungen.

Anzeigen: Zwei Drittel der Buchungen stammt aus neuen Anzeigenbudgets; insgesamt verbucht der Verlag 30 Prozent Neukunden für "Quarterly".

Fazit

Die gedruckte Tageszeitung, so Hannes Ludwig, wächst langsam aber sicher aus der Gesellschaft heraus. Bei der "FAZ" etwa gebe es nur noch in der Altersgruppe der über 70-Jährigen Reichweitenzuwächse – einfach deswegen, weil die Menschen unter anderem aufgrund besserer medizinischer Versorgung länger in der Lage seien, Zeitung zu lesen. Aber Print schaffe - insbesondere in der Ära von Fake-News - Vertrauen, vermittle Qualität und habe einen wert.

Und, noch ein wichtiger Aspekt: Es sei ein abgeschlossenes Produkt – und erzeuge als solches eine andere, höhere Zahlungsbereitschaft.


Manuela Pauker
Autor: Manuela Pauker

ist bei W&V Themenverantwortliche für Media und Social Media; zwei Bereiche, die zunehmend zusammenwachsen. Die Welt der Influencer findet sie ebenso spannend wie Bewegtbild - als echter Serienjunkie ist sie sowohl im linearem TV als auch im Streaming-Angebot intensiv unterwegs. Ein echter Fan von Print wird sie aber trotzdem immer bleiben.