Social-TV-Sender:
Wie Joiz die zweite Stufe zündet
Rund 1,5 Millionen Page-Impressions pro Monat, rund 10.000 Nutzer registrierte Nutzer: Joiz zieht eine erste Bilanz. So geht es weiter ...
Das im Sommer gestartete Joiz befindet sich auf Wachstumskurs: Formate und Werbegeschäft legen zu, die erste Kampagne wird geplant. Für einen gerade mal im August gestarteten Sender ist Joiz schon recht weit: Die deutsche Tochter der Schweizer Plattform erreicht laut Geschäftsführer Carsten Kollmus inzwischen eine technische Verbreitung von über 95 Prozent, wäre also in über 36 Millionen Haushalten empfangbar. Vermutlich ab April wird der Sender auch durch die GfK ausgewiesen, verrät Kollmus im Gespräch mit dem W&V-Schwestertitel "Kontakter" (EVT: 30.01.). Bis dahin kann der Social-TV-Sender immerhin die Web-Zahlen nennen: Rund 1,5 Millionen Page-Impressions erreicht das Unternehmen pro Monat demnach, rund 10.000 Nutzer haben sich registriert.
Den Begriff Social TV sieht Kollmus zwiespältig: "Das Thema Social TV ist Fluch und Segen zugleich: Es ist zwar in aller Munde, die meisten denken dann aber schlicht an Web-TV. Wir sind aber ein 24-Stunden-Free-TV-Sender." Die Berliner produzieren selbst Sendungen, an denen Zuschauer via Web teilnehmen können. Zur Fashion Week wurde etwa ein Pilot für das Format "Wardrobe Challenge" gestartet, an dem Zuschauer via Skype vorführen können, was sie für Events aus dem Kleiderschrank zerren könnten. Das Format soll in den kommenden Wochen in Serie gehen, desgleichen das Kinoformat "Cut". Auch die Zusammenarbeit mit Tilo Jung, im Web durch die Sendung "Jung und Naiv" zu einiger Bekanntheit gelangt, wird ausgebaut. Künftig soll er auch zu Themen wie Olympia zum Einsatz kommen. "Wir produzieren jede Woche rund 1200 Minuten Sendematerial", erklärt Kollmus.
Material, das als Werbeumfeld für Spots, Online-Integrationen, Placements, Branded Entertainment oder andere Sonderformate durchaus auf Interesse stößt: "Wir hatten schon zum Start Kunden wie Seat, Coke, Nike, Red Bull oder Johnson & Johnson", sagt der Geschäftsführer. Aktuell laufen etwa eine crossmediale Kampagne für Hyundais i10 oder die Axe-Peace-Kampagne. Für die Axe-Aktion ist eine intensive Integration in Programmformaten geplant, das Finale stellt eine Sondersendung im Mai dar. Weitere Gespräche mit großen Markenartiklern laufen. Auch der Sender selbst will werben: Ende des ersten, Anfang des zweiten Quartals dieses Jahres soll die erste Kampagne anlaufen.
Übrigens: Joiz verstärkt sich auch personell. So wird Yves Schifferle ab dem 1. Februar als Head of Branded Content die Entwicklung von Formatideen im Bereich Branded Entertainment verantworten. Der 38-Jährige hat in der Vergangenheit unter anderem das ProSieben-Format "Rent-a-Pocher" mit entwickelt.