NBRZ/Medienhaus Deutschland :
Zeitungsverlage einigen sich auf neuen Vermarkter
Neustart: Die Verlage wollen NBRZ und Medienhaus Deutschland zugunsten einer neuen Vermarktungsfirma auflösen. Das "Projekt Lotus" soll in den nächsten Wochen angeschoben werden.
Bei den Tageszeitungen steht eine wichtige Konsolidierung kurz vor der Vertragsunterzeichnung: Aus den bislang konkurrierenden Tageszeitungsvermarktern Nielsen Ballungsraumzeitungen (NBRZ) und Medienhaus Deutschland (MHD) soll noch in diesem Sommer eine gemeinsame, schlagkräftige Vermarktungsorganisation für Tageszeitungen entstehen. NBRZ und MHD sollen in ihrer bisherigen Form aufgelöst werden. Der neue Vermarkter, der derzeit noch unter dem Arbeitstitel "Projekt Lotus" läuft, wird mit einer neuen entscheidungsfähigen Struktur an den Markt gehen. Das berichtet der W&V-Schwestertitel Kontakter in seiner neuen Printausgabe (EVT: 23.07.).
Für das "Projekt Lotus" wird die Struktur des MHD quasi aufgebohrt: Zu den dort bislang gebündelten sieben Regionalzeitungshäusern Madsack, Funke, M. DuMont Schauberg, Stuttgarter Zeitungsgruppe (SWMH), Rheinische Post und Verlagsgruppe Pressedruck ("Augsburger Allgemeine") sollen weitere Partner hinzustoßen. Dazu zählen die Zeitungsgruppe Ippen mit ihrem gesamten Portfolio, die Medienunion Ludwigshafen sowie die überregionalen Blätter "FAZ" und "Süddeutsche Zeitung" (SWMH) mit regionalen Teilauflagen.
Die großen Häuser werden zusammen etwa 80 Prozent der Anteile am neuen Vermarkter halten, die restlichen 20 Prozent teilt sich ein Verbund aus etwa 25 kleineren Verlagen. Jedes Haus soll eine Stimme haben bis auf die "Kleinen". Sie bekommen – anders als zuvor in der NBRZ – nur insgesamt eine Stimme. So soll verhindert werden, dass Entscheidungen von einzelnen kleinen Häusern blockiert werden können. Das Konzept für die neue Struktur hatte die Beratungsfirma OC&C ausgearbeitet.
Es lag seit Monaten vor, nur die Einigung ließ lange auf sich warten. Doch die Zeit drängt: Das Kartellamt hatte dem Supervermarkter Media Impact – einem Joint Venture von Springer (80 Prozent) und der Funke Mediengruppe (20 Prozent) vor einigen Wochen grünes Licht gegeben. Die neue Vermarktungsmacht Media Impact drückte bei den Gesellschaftern von NBRZ und MHD auf das Reformtempo.
"Projekt Lotus": Noch im Sommer wollen die Verlage Schluss machen mit dem lästigen Konkurrenzkampf und den Vertrag für einen gemeinsamen Vermarkter unterzeichnen.
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