Amir Kassaei: "Größtmöglicher Respekt vor Menschen und Kunden"
"Social Creativity": DDB-Kreativchef Amir Kassaei hat auf dem Internationalen Medienkongress in Berlin den grundlegenden Wandel beschrieben, den Unternehmen in der Markenführung vollziehen müssen.
Der weltweite DDB-Kreativchef Amir Kassaei hat auf dem Internationalen Medienkongress in Berlin den grundlegenden Wandel beschrieben, den Unternehmen in der Markenführung vollziehen müssen. "Das Netz ist allwissend und damit auch seine Nutzer. Wenn die Menschen allwissend sind, funktionieren die bekannten Marketingweisheiten nicht mehr", sagte er in seiner Keynote-Rede im ICC.
Bei DDB habe man in diesem Zusammenhang den Begriff "Social Creativity" geprägt. Social bedeute: "Der größtmögliche Respekt, den man vor Menschen auf der Straße haben will und damit der Respekt vor dem Kunden, der Zielgruppe." Ziel müsse es künftig sein, Erlebnisse für den Konsumenten zu schaffen, die er sonst nicht haben kann. Dabei helfe die digitale Infrastruktur.
Ohne relevante Inhalte, so Kassaei, werde man als Unternehmen künftig nicht mehr erfolgreich sein. Es gehe nicht darum, Werbung zu machen, sondern Unternehmen, Marken, Produkte und Dienstleistungen relevant zu machen: "Eine Marke ist ein Versprechen, sie ist die Summe aller Erlebnisse, die ich mit einem Unternehmen habe." Konzerne sollten sich damit abfinden, komplett transparent zu sein. Dies bedeute, dass sich die Unternehmen völlig neu aufstellen müssen.
Derzeit befände sich die Gesellschaft im Übergang vom Zeitalter des "digital and fragmentation" zum Zeitalter von Brand Networks, also von Marken-Netzwerken. Das Internet sei kein Medium, betonte Kassaei. "Digital ist eine Infrastruktur." Bald werde es aber überhaupt keinen Unterschied mehr geben zwischen online und offline.