Ikea: Die Pitchliste steht
Im Kampf um den Ikea-Etat wird es spannend: Vier Agenturen aus Hamburg, Berlin und Düsseldorf treten zum Pitch an. W&V-Redakteurin Lena Herrmann über die Hintergründe.
Ikea nimmt - wie bereits angekündigt - vier Agenturen in den Pitch. Neben dem bisherigen Etathalter Grimm Gallun Holtappels dürfen die drei Agenturen Kempertrautmann, Heimat und BBDO antreten. In einer Pressemitteilung betont Ikea, dass es für den Pitch ein Honorar gibt. Eine Entscheidung darüber, welcher Agenturpartner die integrierte Kommunikation ab Herbst verantwortet, wird dem schwedischen Möbelhaus zufolge im Mai getroffen.
Zeitgleich mit der neuen Pitchrunde kommt Ellen Staudenmeyer an Bord der Marketingabteilung von Ikea. Sie wird als zweite Marketing Managerin Deputy
neben Sari Holopainen die neue Führungsmannschaft rund um Claudia Willvonseder, Marketingleiterin IkeaDeutschland, bilden.
Bereits im Vorfeld hatte es im Rahmen des Screening vor allem bei den Bestandsagenturen Unruhe gegeben. So hatte Grabarz & Partner verkündet, nicht am Pitch teilnehmen zu wollen. Ogilvy & Mather sowie Nordpol waren nach Aussage von Ikea nicht in die nächste Runde gekommen. BBDO scheint für die Schweden vor allem deshalb eine Option zu sein, weil Lotze mittlerweile eine Reihe von Jung von Matt-Werber um sich gescharrt hat. Jung von Matt hatte Ikea bereits früher betreut, Lukas Lindemann Rosinski hatten den Etat bei ihrem Abschied mitgenommen, den Etat aber wieder abgeben müssern. Außerdem arbeitet der ehemalige JvM-Vorstand hart daran, BBDO als kreative Networkagentur zu positionieren. Die Teilnahme an einem Pitch, bei dem es vor allem um Kreation geht, ist da schon ein Prestige-Erfolg.
Heimat und Kempertrautmann arbeiten beide jeweils für einen Baumarkt (Hornbach und Hagebau). Obwohl Baumärkt bei Ikea durchaus auch auf der Konfliktgeschäft-Liste steht, scheint das Möbelhaus sich darüber jetzt hinwegzusetzen. Allem Anschein nach ist es Ikea wichtiger, kreative Agenturen präsentieren zu lassen. Für Kempertrautmann könnte die Aussicht auf den Etat die Möglichkeit sein, den gerade verlorenen Media-Markt-Etat auszugleichen. Dem Vernehmen befindet sich nicht mit den ehemaligen DDB-Werbern Bert Peulecke und Stefan Schulte im Pitch. Stattdessen scheint die Hamburger Agentur im Pitch zu sein.