"Focus"-Mitarbeiter erhalten Abfindungsangebot
Das Burda-Flaggschiff muss sparen: Nach W&V-Informationen bereitet Blattgründer Helmut Markwort einen Abfindungsplan für die Mitarbeiter des Focus Magazin Verlags vor.
Das Burda-Flaggschiff muss sparen: Nach W&V-Informationen bereitet Blattgründer Helmut Markwort einen Abfindungsplan für die Mitarbeiter des Focus Magazin Verlags vor. In einigen Wochen soll dieser Plan vorliegen.
Die Verschlankung des Teams wird kein leichtes Unterfangen, denn viele der beim Verlag Beschäftigten sind seit dem Start vor über 17 Jahren dabei. Sollten allerdings zu wenige von dem Angebot Gebrauch machen, dürfte es bei "Focus“ erstmals zu einem kräftigen Stellenabbau kommen. Für die Mitarbeiter sicherlich ein Schock, da Markwort, dem 1993 die spektakulärste Neugründung der Branche gelang, in all den Jahren väterlich und kollegial für alle sorgte.
Dass "Focus“ seit vergangenem Jahr rote Zahlen schreibt, wurde vom Verlag stets dementiert. Doch bereits Anfang des Jahres kündigte Chefredakteur Uli Baur an: "Nach dem Relaunch werden wir um einen Stellenabbau wohl nicht herumkommen.“ Seither wurde die allgemeine Lage nicht besser: Die von den Chefredakteuren Helmut Markwort und Uli Baur - mal als Relaunch, mal als Rebrush - angekündigte Generalüberholung ab Heft vier konnte viele Anzeigenkunden nicht überzeugen.
Die Folge: Der Negativtrend des vergangenen Jahres hält 2010 an. Besonders bitter für die Münchner: Der Konkurrenztitel "Spiegel“ erholt sich bereits wieder und konnte laut Anzeigenumfangsstatistik ZAS in den ersten vier Monaten des Jahres 2010 knapp sieben Prozent brutto zulegen. "Focus“ hat dagegen knapp drei Prozent im Vorjahresvergleich verloren. Bei den Anzeigeneinnahmen soll es noch schlechter aussehen.
Wenn der neue "Focus“-Chefredakteur Wolfram Weimer am 1. Juli sein Büro an der Arabellastraße 21 bezieht, warten dort weitere Hürden. Die aktuelle Erhöhung des Copypreises, die Chefredakteur Markwort als "Anpassung an die derzeitigen Gegebenheiten des Marktes“ angekündigt hat, könnte die verkaufte Auflage womöglich weiter nach unten drücken. Bei "Focus“ war zunächst niemand für ein Statement zu erreichen.