Besonders drastisch bekommt dies auch die Türkei zu spüren, die als Reiseziel deutlich weniger gefragt ist. Laut GfK haben sich in den Reisebüros die mit Türkei-Sommerurlauben erzielten Umsätze im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Familien mit Kindern verreisen lieber in Deutschland oder fahren auf die Balearen, nach Portugal oder Bulgarien. 

Sommerurlaub 2017*

in %

Umsatzanteil

Veränderung

alle Reisen Sommersaison 2017

 

+6%

Westliches Mittelmeer

29%

-1%

Östliches Mittelmeer

24%

+7%

Fernreisen

14%

+3%

Nahziele (erdgebundene Reisen)

9%

-1%

*in Reisebüros gebuchte Reisen bis Januar 2017, Vergleich zum Vorjahreszeitraum

Die Branche hofft auf ein besseres Reisejahr 2017. Laut DRV hatten 2016 Anschläge und politische Krisen in beliebten Urlaubsregionen den Reiseveranstaltern ein Minus beschert. Der Umsatz sank demnach gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro. Reisebüros verzeichneten einschließlich Geschäftsreisen ein Minus von 1,3 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro. Zwar boomten auch 2016 Mittelmeerklassiker wie Spanien sowie Fernreisen und Kreuzfahrten. Unter dem Strich habe dies die deutlichen Rückgänge für das wichtige Reiseland Türkei sowie für Tunesien und Ägypten jedoch nicht komplett ausgleichen können, erläuterte Fiebig in Frankfurt. 

Dörte Nordbeck, Head of Travel & Logistics Germany bei GfK, ergänzt: "Mit der Türkei ist ein überaus starkes Urlaubsland ins Wanken geraten. Deren Kapazitäten und sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis fehlen andernorts. Dazu kommt, dass die Konzentration auf wenige andere Reiseziele zu Engpässen und steigenden Preisen führt. Die Türkei fehlt." (fs mit dpa)


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.