Die Bilder wurden zusammen mit der angegebenen politischen Gesinnung gespeichert. Eine Gesichtserkennungs-Software schafft es jetzt, in 72 Prozent der Fälle die politische Orientierung vorherzusagen. Wie genau die KI die Entscheidungen trifft, sei schwer zu sagen, erklärt Kosinski. Dabei würden "ungefähr 2000 Datenpunkte" wie Gesichtsausdruck oder der Blick in die Kamera eine Rolle spielen. Kosinski hatte im Sommer 2017 traurige Berühmtheit erlangt, als er in einer Studie die Sexualität einer Person anhand ihrer Gesichtszüge ermittelte. Bürgerrechtsbewegungen hatten das Projekt seinerzeit als "rücksichtslos" kritisiert. Auch die neue Studie ist umstritten. Sie basiert auf der (unbewiesenen) Annahme, dass die Persönlichkeit eines Menschen anhand der Ausrichtung von Gesichtszügen bestimmbar ist.

Die Gewinner des Deutschen Spiele-Entwicklerpreises

Aktuell wurden die Gewinner des Deutschen Spiele-Entwicklerpreises 2020 in 15 Kategorien bekanntgegeben. Die besten Spiele des Jahres "Made in Germany" werden seit 2004 traditionell einmal im Jahr gekürt. In diesem Jahr wegen Corona erstmals nur im Stream! Das Echtzeit-Strategiespiel "Iron Harvest" hat die drei Kategorien "Bestes Deutsches Spiel", "Bestes Game Design" und "Bester Sound" für sich entschieden. Die Preise für die "Beste Story" und das "Beste Indie Game" konnte das historische Strategie-Spiel "Through the Darkest of Times" abräumen. Hier die Gewinner aller Kategorien im Überblick.

Die Gewinner des Deutschen Entwicklerpreises 2020:

Bestes Deutsches Spiel:

Iron Harvest, Entwickler: King Art GmbH, Bremen

Bestes Studio – präsentiert von game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.:

King Art GmbH, Bremen

Bester Publisher:

Assemble Entertainment GmbH, Wiesbaden

Bestes Game Design:

Iron Harvest, Entwickler: King Art GmbH, Bremen

Bester Sound:

Iron Harvest, Entwickler: King Art GmbH, Bremen

Beste Grafik:

SpellForce 3 – Fallen God, Entwickler: Grimlore Games GmbH, München

Beste Story:

Through the Darkest of Times, Entwickler: Paintbucket Games, Berlin

Bestes Indie Game:

Through the Darkest of Times, Entwickler: Paintbucket Games, Berlin

Bestes Mobile Game:

High Rise, Entwickler: smpl Games, Berlin

Innovationspreis – Sonderpreis der Stadt Köln:

Jessika, Entwickler: TriTrie Games UG, Köln

Sonderpreis Soziales Engagement:

Gaming ohne Grenzen, ComputerProjekt Köln e.V., Köln

Most Wanted:

Everspace 2, Entwickler: Rockfish Games GmbH, Hamburg

Dauerbrenner:

Anno (Serie), Entwickler: Ubisoft GmbH, Mainz/ Düsseldorf

Newcomer Award:

Whalien, Entwickler: Forbidden Folds, Pischelsdorf (A)

Förderpreis für junge Entwicklerinnen – Sonderpreis Film- und Medienstiftung NRW:

Golden Orb, Witten

Immer schnelleres Internet im Flieger

Gute Nachrichten für berufliche Vielflieger: Wegen Corona jetten zwar aktuell deutlich weniger Menschen um die Welt, aber trotzdem treiben Provider wie die Telekom und Immarsat mit dem European Aviation Network (EAN) das Internet über den Wolken voran. Beteiligt sind auch Unternehmen wie Airbus und Nokia. EAN ist ein europaweiter WLAN-Service für Flugzeuge. Seit der Einführung hat der Dienst auf 200.000 Flügen mit Zielorten wie London, Madrid oder Rom bereits mehr als 20 Millionen Nutzern die Breitband-Verbindung ermöglicht.

Jetzt ist das Netzwerk auch auf Flügen von British Airways, Iberia und Vueling verfügbar. Inzwischen sind mehr als 250 Flugzeuge mit dem schnellen Netz ausgestattet. Der Einbau des EAN-Moduls dauert nur neun Stunden. British Airways hat bereits seine gesamte Kurzstrecken-Flotte aufgerüstet. Die Macher versprechen eine Surf-Erfahrung wie am Boden – mit geringen Latenzen, hohen Geschwindigkeiten und deutlich weniger Abbrüchen, was trotz der starken Überlastung des europäischen Luftraums das Videostreaming, Gamen und Surfen nahezu problemlos ermöglicht.

Smartphone mit Wählscheibe selbst bauen

Der Traum von der Herstellung eines eigenen Smartphones: Mit dem Rotary Un-Smartphone-Kit wird er Wirklichkeit. Der Macher des kuriosen modularen DYI-Geräts, die Ingenieurin Justine Haupt, hat aus eigenem Interesse einen Prototypen eines Telefons entwickelt. Das Device unterstützt 4G, besitzt ein ePaper-Display, kann SMS empfangen (aber nicht versenden), telefonieren und verfügt über zwei Screens. Der größte Eye-Catcher ist, ganz old school, die Wählscheibe, die auch Zugriff auf alle Kontakte ermöglicht: Hier wird die Telefonnummer noch gedreht.

Geliefert werden alle Bauteile in einem Paket. Sie müssen dann nur zusammengesteckt werden. Ein Löten ist nicht erforderlich. Benötigt werden lediglich ein Schraubenzieher und eine Pinzette. Wer jetzt vorbestellt, zahlt 390 Euro. Modifizieren lässt sich das Rotary auch: Alle Schaltpläne und die Firmware zum freien Download sind im Preis enthalten. Vom Formfaktor her nichts für die Hosentasche, aber für zu Hause ganz klar ein Hingucker und unser Gadget des Tages.

Damit wünsche ich ein abgedrehtes Wochenende. Bis Montag bei TechTäglich.


Michael Gronau
Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.