W&V Lohnt sich bei jüngeren Kandidaten ein Check in Facebook oder StudiVZ?

Dirks Auf den reinen Social-Network-Seiten recherchieren wir nicht. Diese Seiten betrachten wir bisher nicht als relevant, wenn es um die beruflichen oder professionellen Erfahrungen unserer Bewerber geht.

W&V Online-Reputation ist ja keine Einbahnstraße. Auch die Allianz nutzt eigene Communities und Blogs zur Image-Pflege?

Dirks Die Allianz nutzt viele Kommunikationskanäle – darunter auch Twitter, wo wir gerade prüfen, ob wir diesen Weg auch für das Employer Branding nutzen sollen.

W&V Sie zwitschern auf Twitter aber auch mit der fiktiven Figur Kai....

Dirks....die als Experiment vor allem unterhaltsam auf spannende Jobs im Unternehmen aufmerksam machen soll.

Ob Xing,Twitter oder Blogs – die Allianz nutzt das gesamte Netz, um mit Bewerbern zu kommunizieren. Personal-Chefstratege Daniel Dirks erklärt im W&V-Interview, wie wichtig die Online-Reputation ist. (Forts.)

W&V Die seriöse Kommunikation findet eher auf Xing statt, wo Sie mehrere professionelle Gruppen pflegen.

Dirks Allianz Deutschland moderiert dort drei verschiedene Gruppen mit dem Ziel der Kandidatenbindung. Wir vernetzen uns mit Teilnehmern des Förderprogramms für ehemalige Praktikanten „Keep in Touch (KIT)“, mit KIT-Alumni und – ganz neu – mit High Potentials, um so effektiver zukünftige Recruiting-Chancen wahrnehmen zu können.

W&V Um so hochqualifizierte Mitarbeiter wie Aktuare zu finden, müssen Sie aber spezielle Karrierenetzwerke nutzen.

Dirks Unbedingt. Denn diese Experten, die fit in allen Fragen der Finanz- und Versicherungsmathematik sind und sich in mittel- und langfristiger Risikoabschätzung auskennen, werden überall hofiert und wechseln nicht so einfach den Arbeitsplatz. Um sie als Arbeitgeber zu überzeugen, ist es nötig, eine gezielte und kompetente Ansprache in der richtigen Community aufzubauen.

W&V Diese Communities sind aber international.

Dirks Und national. Zur Ansprache dieser Zielgruppe haben wir ein eigenes Feature unter www.allianz.com/actuaries mit einem „Global Actuarial Development Program“ platziert. Es informiert über Inhalte in globalen aktuariellen Foren wie zum Beispiel „Contingencies“ und „The Actuary“ sowie in Aktuars-Vereinigungen wie DAV im deutschen Markt.

W&V In den genannten Netzwerken machen sich diese Spezialisten weltweit einen Namen?

Dirks Ja, genau dort tauscht sich die weltweit kleine Gruppe von Aktuaren aus und stellt ihre Berufsexpertise unter Beweis. Diese Expertenforen sind Paradebeispiele für eine gelungene Online-Reputation.


Judith Stephan
Autor: Judith Stephan

Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren im Redaktionsmanagement der W&V. In ihrer Funktion als Chef vom Dienst ist sie vor allem für die Bereiche Termin-, Budget- und Personalplanung sowie für Autoren und Fortbildung zuständig.