Der zweite Nachteil wirkt möglicherweise noch gravierender: Im Ganzseitenformat sind die Texte zu winzig, um sie lesen zu können. Und es ist eine Mühsal, sich die kleingedruckten Seiten erst mit der Lupe großziehen zu müssen, dann mit der Maus die Texte anzusteuern und auf den Seiten herumzuscrollen, ohne den Überblick auf die Inhalte der Seite zu verlieren, Will man sich die Fotos zur Story auch noch anschauen, wird es noch mühsamer. Einen optischen Gesamteindruck von Text und Bild zu bekommen, kann man schlichtweg vergessen.

Fazit: So etwas wie Lesegenuss will sich mit der PDF-Version nicht einstellen. Und für einen schnellen Überblick, ein Scannen der Inhalte ist "Personal News" schon gar nicht geeignet.

Die Pilottester des Projekts in der Schweiz haben da wohl Recht gehabt: Sie bevorzugten, die individuelle Zeitung ansprechend layoutet in gedruckter Form morgens in ihren Briefkasten zu bekommen. Genauso geht es mir: Will ich den schnellen Nachrichtenüberblick, gehe ich online. Und mit der Zeitung meiner Wahl, als gedruckte Ausgabe wohlgemerkt, würde ich mich gerne an den Frühstückstisch setzen oder sie in der Mittagspause ins Cafe mitnehmen, um in Ruhe zu blättern und vielleicht einen interessanten Seite 3- Artikel zu lesen.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.