
Erwachsen auf Probe: Quote könnte besser sein
19,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für die umstrittene RTL-Sendung "Erwachsen auf Probe sind nicht schlecht - bei so viel Aufmerksamkeit hätte man jedoch mehr erwartet.
Das Sprichwort "Auch schlechte publicity ist Publicity" hat sich für RTL am gestrigen Abend kaum bewarheitet - zumindest nicht was die Qote zur umstrittenen TV-Reihe "Erwachsen auf Probe" betrifft. Zwar schalteten immerhin 2,19 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 ein womit die Sendung mit einem Marktanteil von 19,1 Prozent auch Spitzenreiter in der Zielgruppe wurde - ein haushoher Gewinn sieht dennoch anders aus. Der gewohnte Mittwoch abend mit "Supernanny" und "Raus aus den Schulden" bescherte RTL bereits bessere Quoten - ohne dabei viel Aufsehen zu bereiten.
Ein Statement Seitens der Kölner war bislang nicht zu erhalten, auch die BLM hält sich bedeckt und verweist auf den Prüfungsausschuss der KJM der in diesen Minuten tagt. Mit einem Ergebnis wird am Nachmittag gerechnet.
Stattdessen meldet sich die Niedersächsische Landesmedienanstalt NLM zu Wort: Diese will mit dem Sender beraten, inwiefern das Format moralische Grenzen der Programmfreiheit überschreitet. Jenseits der rechtlichen Prüfung gehe es um eine gesellschaftspolitische Frage, sagte der NLM-Direktor Reinhold Albert in Hannover.
Die Beratung ist in einer Woche geplant. Die Medienanstalt werde klären, ob die Menschenwürde der an der Sendung beteiligten Babys und Kleinkinder verletzt werde, etwa indem sie zum Objekt degradiert werden. Die Prüfung hinsichtlich des Jugend-Medienschutzes beziehe sich lediglich auf die Auswirkung der Sendung auf jugendliche Zuschauer, nicht auf die Babys und Kleinkinder in "Erwachsen auf Probe".