
Freizeit-Studie: TV doppelt so beliebt wie Internet
Laut "Freizeit Monitor 2011" der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen ist Fernsehen nach wie vor der Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung. Auch Radio und Printmedien platzieren sich immer noch deutlich vor Internet.
Fernsehen ist und bleibt die häufigste Freizeitbeschäftigung der Deutschen: Fast jeder Bundesbürger (97 Prozent) schaltet mindestens einmal pro Woche das TV-Gerät ein. Damit behauptet die Freizeitaktivität TV-Sehen im 25. Jahr in Folge den Spitzenrang. Dies ist ein Ergebnis des "Freizeit Monitor 2011" der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen, einer Initiative von British American Tobacco (BAT), bei der 6.000 Bundesbürger repräsentativ in persönlichen Face-to-Face-Befragungen zu ihrem Freizeitumfang und ihren Freizeitaktivitäten befragt wurden.
Geringe Veränderungen in Sachen Freizeitaktiviätten gibt es auch auf den folgenden Plätzen: Telefonieren platziert sich mit 91 Prozent Nutzung gleich hinter TV, gefolgt von Radio hören (89 Prozent), Zeitung oder Zeitschriften lesen (79 Prozent) sowie Unternehmungen mit der Familie (72 Prozent). Realistisch müsse die Beliebtheit des Internets eingestuft werden, sagen die Forscher: Auch wenn mittlerweile der überwiegende Teil der Bevölkerung die Möglichkeit hat, online zu gehen, nutzt dies nicht einmal jeder zweite Bundesbürger. Gleichzeitig zeigen jedoch die jährlichen Vergleichszahlen das Wachstumspotenzial dieser Freizeitbeschäftigung: Der Anteil der regelmäßigen Internet-User ist seit 2007 um neun Prozent auf 48 Prozent gestiegen. Ähnliche Steigerungsraten verzeichnen das Mobiltelefonieren (plus 8 Prozent), die PC-Nutzung (plus 13 Prozent) und der Gebrauch von Games (plus 6 Prozent).
Allerdings erkennen die Forscher hinsichtlich der Freizeitaktivitäten große altersspezifische Unterschiede: Während TV in jeder Lebensphase oder Alterstufe, jeder Region und Ortsgröße, jeder Einkommensstufe oder Bildungsschicht unangefochten auf dem ersten Platz rangiert, erreicht das Internet auch nach fast zwei Jahrzehnten vornehmlich junge Zielgruppen. So belegt das Internet nur bei den Jugendlichen und den jungen Erwachsenen einen Platz in den Top 10. "Für diese Altersgruppen ist ein Leben ohne Surfen im Netz kaum noch denkbar", betonen die Forscher. Mit dem Eintritt ins Berufsleben sinkt jedoch die private Internetnutzung deutlicht. Im Gegenzug erhält das Medium Zeitung/Zeitschrift eine gesteigerte Aufmerksamkeit, die im Alter weiter ansteigt.
Auch zwischen Männern und Frauen gibt es große Unterschiede in der Freizeitgestaltung: So gehen Frauen fast doppelt so oft in den Gottesdienst, lesen Bücher oder schreiben Briefe. Dabei werden vermeintliche Klischees mit Zahlen belegt: Frauen nehmen sich mehr Zeit, um sich in Ruhe zu pflegen, unternehmen öfter einen Einkaufsbummel und verbringen mehr Zeit am Telefon. "Männer widmen sich dagegen deutlich häufiger dem Heimwerken, gehen in die Kneipe oder zum Stammtisch und schauen bei Sportveranstaltungen zu", sagen die Forscher.