Ein Plan ist schnell gefasst: Lidl muss infiltriert werden, damit das Geheimnis hinter den günstigen Preisen und der Frische aufgedeckt werden kann. Mit blonder Perücke, die an Charlize Theron in Atomic Blonde erinnert und gelb-blau-roten Lidl-Sneakern bewaffnet, spürt das Versammlungsmitglied, das den Vorschlag gemacht hat, dem Geheimnis des Lidl-Preises als Filialmitarbeiterin nach. Doch als sie herausfindet, dass es hinter all dem keinen Haken gibt, wendet sich die Schattenorganisation gegen sie. Diese hochbrisante Information, darf nicht an die Außenwelt gelangen.

Dark, Stranger Things, Haus des Geldes und Mr. Robot in einem Film

Ab hier geht das geniale und aufwendige Netflix-Gewimmel los: Unterstützung bekommt sie von Hacker und Geheimbund-Aussteiger "Mistkerl Robert", eine Parodie der Netflix-Serie Mr. Robot. Im mit bunten Lämpchen geschmückten Wohnzimmer der Spionagechefin, die die Agentin vor dem Ausstieg warnt, taucht ein Kind im Elfie-Look aus Stranger Things auf lobt die Eierwaffeln von Lidl. Ein täuschend echter Doppelgänger des Professors aus "Haus des Geldes" verteilt rote Overalls und Anonymus-Masken an sein Team, das Jagd auf die Whistleblowerin machen soll. Der Edeka-Mann aus der Versammlung verfolgt währenddessen einen anderen Plan und möchte als Ulrich Nielsen aus Dark im gelben Regenmantel in eine Zeit zurückreisen, in der es den Lidl-Preis noch nicht gab.

Lidl ist das "Haus des kleinen Geldes"

Das Video steigert sich wie ein Trailer zum Klimax und blendet den Titel ein: Lidl ist das "Haus des kleinen Geldes". In einer letzten Sequenz gibt es noch eine Anspielung auf den Netflix-Film Bird Box: Eine Mutter und ihr Kind mit verbundenen Augen im Ruderboot: "Ich kann den Lidl-Preis nicht mehr ertragen."

Die Adaption des "Lidl-Preis" fällt in dem Clip und den letzten Aktionen des Discounters besonders auf. Eigentlich war es nämlich Aldi, der den Slogan "zum Aldi-Preis" immer wieder in seinem Rap-Video wiederholte. Als wäre es nicht genug alles zu verhunzen, was die Kollegen machen, feuert Lidl nun auch gegen den Werbestil von Nicht-Lebensmittelhändler und daher Nicht-Konkurrent Ikea:


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Autor: Marina Rößer

Marina Rößer hat in München Politische Wissenschaften studiert, bevor sie ihre berufliche Laufbahn in einem Start-up begann und 2019 zu W&V stieß. Derzeit schreibt sie freiberuflich von überall aus der Welt, am liebsten in Asien, und interessiert sich besonders für Themen wie Nachhaltigkeit und Diversity.