
TV-Experiment:
MDR sendet "live" von der Völkerschlacht
Anlass ist das 200-jährige Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober: Der MDR inszeniert das historische Ereignis vier Tage lang wie ein aktuelles Kriegsgeschehen und berichtet in Form einer TV-Sondernachrichtensendung darüber.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) experimentiert zum 200-Jahr-Jubiläum der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober mit einem ungewöhnlichen Multimedia-Format. Der Sender inszeniert das historische Ereignis vier Tage lang wie ein aktuelles Kriegsereignis und berichtet darüber in Form einer TV-Sondernachrichtensendung mit "Tagesthemen"-Anchor Ingo Zamperoni. Das berichtet "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Der Anspruch der Show laut dem Nachrichtenmagazin: Die Zuschauer könnten die bis dahin größte Schlacht der europäischen Geschichte plastisch erleben wie ein Live-Ereignis. Zur Nachrichtenauthentizität beitragen sollten etwa Handy-Videos von der Front, "Brennpunkt"-artige Reporterberichte über die Ängste der Bauern und Infografiken zu den Truppenbewegungen des Tages. Zamperoni werde zudem in Interview-Schalten die ARD-Korrespondenten in Moskau und Paris befragen. Und Börsenfrau Anja Kohl plane, über Auswirkungen auf die Exportwirtschaft zu berichten
Auch Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert komme zum Zug: Er führe in Paris ein Exklusivinterview mit Napoleons Gattin. Zudem solle ein eigenes Nachrichtenportal auf der Senderseite im Stil von Online-Medien über die Schlacht berichten, mit einem Live-Ticker, Blogs der Frontreporter und Postings aus sozialen Netzwerken. Auch im Radio werde das historische Ereignis im gewohnten Stil aktueller Berichterstattung stattfinden.