48 Preise: Deutsche Agenturen dominieren beim Mobius
Mit mehr ersten Plätzen, als US-Agenturen überhaupt Preise gewinnen, ist Deutschland ganz klar die höchstdekorierte Nation bei den Mobius Awards. Allein Kempertrautmann übertrifft die Amis schon - und alle anderen Länder.
Dreimal so viele Auszeichnungen wie die USA wandern beim diesjährigen Mobius Award in die Regale deutscher Werbeagenturen: 48 Preise gewinnen unsere Kreativen - die Amerikaner 16, die Engländer zwölf, die Australier elf. Selbst wenn man nur die ersten Plätze rechnet, sind Deutschlands Werber bei der Verleihung des Kreativpreises in Los Angeles einsame Spitze - mit sage und schreibe 25 Goldtrophäen (von insgesamt 65). Die Shortlist für "Best of Show" folgt in Kürze.
Die US-Agenturen schlagen alle zusammen nicht einmal eine einzige Hamburger Agentur: Kempertrautmann ist der Abräumer des Jahres. 14-mal Platz eins, fünfmal Platz zwei - das kann sich sehen lassen. Der Erfolg basiert auf den Arbeiten für die Initiative vermisste Kinder, die "Wall of Fame" für Edding und dem Audi Fan Messenger und das Motiv "Gecko" sowie das "Soundlogo inspired by Hamburg" der Hamburger Philharmoniker, die Görtz-17-Schuhtüte von Agenturtochter Loved.
Ebenfalls Gold wert: Kolle Rebbe. Die Hamburger Kreativagentur holte zwei erste Plätze mit der Körperpflege-Eigenmarke "Stop the water while using me", entwickelt von der Designtochter Korefe, sowie Auszeichnungen mit der Broschüre "A Story Lost in Translation" (Inlingua), den Film "Life is a Journey" für Google Maps, zahlreiche Anzeigenmotive aus der Reihe "Updated every Second" für Stern.de und Zoomerama-Radiospots.
Publicis, Frankfurt, gewann zweimal Gold mit der Social-Kampagne Eierautomat für die Tierschutzorganisation Noah, außerdem einen Preis mit der Printkampagne für die Sicherheitssysteme Burglars.
Heimat, Berlin, sicherte sich zweimal Gold mit Hornbach-Spots und eine Auszeichnung mit Adidas (Gesicht des Marathons). Ebenfalls zweimal Gold vergab die Jury an Euro RSCG, Düsseldorf, für die Aktion Deutschland hilft ("Seismograf") und für "Carpet", einen Spot für das Produkt Nohair Laser. KNSK, Hamburg, gewinnt einen ersten Platz für die Herlitz-Spots "Correction Fluid“, "Puncher“ und "Stapler“; zweimal Platz zwei mit Arbeiten für die Kunden WMF (Sparschäler-Printkampagne) und Evonik mit drei Motiven. Die Filmakademie Baden-Württemberg gewinnt Gold mit dem vielfach prämierten Studentenfilm "Exorzist" für den Staubsauger Dirt Devil. Grey, Düsseldorf, holt den ersten Preis mit der Außenwerbekampagne "Sexidents" für den Musiksender MTV (hier eienr der Spots dazu).
Vier zweite Preise nimmt Leo Burnett, Frankfurt, mit nach Hause, die Neue Digitale/Razorfish (heute: Razorfish), Berlin, gewinnt zwei Auszeichnungen. Der Studentenpreis geht an Doppelgänger Film/Twin, München, für den Hornbach-FIlm "Held".
20 der 29 teilnehmenden Länder gehen mit Trophäen vom Mobius Award nach Hause. EIne davon geht in die Schweiz: Sidecar, Logrono, gewinnt Gold mit der Getränkeverpackung “Siete Picados: Seven Deadly Sins”. Ebenfalls einmal belohnt wird Österreich mit einem Preis für Demner, Merlicek & Bergmann, Wien, für “Text-To-Speech”.
Die 16 US-Preise teilen sich die Agenturen und Werbungtreibenden Arnold Worldwide, Boston, Turner Duckworth, London und San Francisco, PHD, New York, Scratch (Viacom Media Networks), New York, CF Napa, Napa, Euro RSCG, New York, HBO, New York, OMD, New York, Walt Disney Parks Parks & Resorts, Glendale, und Hornall Anderson, Seattle.
England gewinnt 12-mal, Australien elfmal, Frankreich achtmal, Holland fünf Preise, Kanada drei Preise, Thailand zwei, China, Indien, Irland, Italien, Portugal, Singapur, Südafrika, Südkorea und Spanien je einen.
Im Wettbewerb wurde 65-mal Gold vergeben, 55-mal Silber, ein Sonderpreis und drei Studentenawards. Viele der Preisträger fanden sich zuletzt auf der Liste der Eurobest 2011 (Shortlist hier). Eine internationale 54-köpfige Fachjury bewertet die Effektivität und Kreativität der eingereichten Arbeiten. Der Mobius Award, zum 41. Mal ausgetragen, gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der amerikanischen Werbewirtschaft. Schon im Vorjahr hatten deutsche Agenturen mit sogar 59 Preisen klar dominiert.