Bereits kurz nach Bekanntwerden von Kassaeis Drei-Punkte-Programm ließ der ADC für Deutschland wissen, dass man die Öffnung gegenüber Personen für Unsinn hält. Rädeker: "Die Idee Amirs, den ADC*E für einzelne Mitglieder zu öffnen, wird weder vom ADC Deutschland mitgetragen noch erscheint sie sinnvoll: Der ADC*E ist der Dachverband der nationalen Clubs, keine Konkurrenzveranstaltung. Also sind die nationalen ADC-Mitglieder im Prinzip längst Mitglied im ADC*E – und finanzieren ihn übrigens auch. Eine separate Mitgliedschaft ist da überflüssig – und den Club der Champions gibt es auch schon: Das sind der ADC Deutschland und seine Schwesterverbände."

Im Gespräch mit W&V betonte Kassaei, er wolle nicht in Konkurrenz zu nationalen Clubs treten. Die Diskussion ist eröffnet. 

Zeit dafür hat das ADC-Präsidium am morgigen Freitag in Stuttgart. Dann trifft sich die Führungsrunde des Kreativclubs in den Agenturräumen von Präsidiumsmitglied Johannes Milla. Jochen Rädeker hat sich bis jetzt noch nicht dazu geäußert, ob er sich entschuldigen will. Präsidiumskollegen finden jedenfalls die Schlagzeilen alles andere als hilfreich. "Die Schuster haben die schlechtesten Schuhe", sagt Hans-Peter Albrecht auf Anfrage. "Amir fängt erst an. Das sind alles Pläne, die es zu diskutieren gilt. Das Projekt ADC*E und Amir waren konstruktiv und produktiv gemeint", so der Münchner. Da habe wohl irgendjemand etwas "in den falschen Hals bekommen".

Nicht erfreut zeigt sich Albrecht auch über Rädekers Schelte bezüglich der wenig leistungsfähigen Struktur des ADC of Europe mit Sitz in Barcelona. Dort wird auch der jährliche Kreativwettbewerb ausgetragen, das Aushängeschild der Dachorganisation von 20 nationalen Verbänden. "Die Leute dort arbeiten für wenig Geld und sehr engagiert auf höchstem Niveau", meint Albrecht.

Mehr zu den Plänen des neuen ADC*E-Präsidenten lesen Sie in der aktuellen W&V Nr. 24/2012.