Dennoch gibt es weiter gute Gründe für prominente Markenbotschafter: Voraussetzung ist, dass sie einige Kriterien erfüllen. Im besten Fall schaffen sie es nämlich, eine emotionale Bindung zur beworbenen Marke und zum Konsumenten herzustellen sowie Werbebotschaften plakativ zu platzieren. Dafür ist jedoch entscheidend, dass der Promi wirklich zur Marke passt und analog zu seinem Charakter eingesetzt wird. VIPs, die einfach hölzern typische Werbesprache runterleiern, sind dabei wenig glaubwürdig für Verbraucher. Beim Einsatz von Barbara Schöneberger etwa für Homann Feinkost wurde sehr darauf geachtet, dass die TV-Moderatorin in den Spots so rüberkommt, wie der Zuschauer sie auch sonst erlebt: selbstironisch, ein bisschen vorlaut und clever. Da sie gerne isst, passte sie zudem gut zum Produkt – ein perfekter Marken-Fit.

Wichtig ist auch für Unternehmen darauf zu achten, dass ihre prominenten Markenbotschafter nur für wenige Marken werben. Selbst unkritische Verbraucher hinterfragen die Botschaft, wenn ein Promi in jedem zweiten Werbespot für andere Produkte auftaucht. Im Moment schafft nur TV-Moderator Günther Jauch den Spagat, laut Umfragen quasi für fast alles glaubwürdig zu sein.

Außerdem ist ein Werteabgleich sinnvoll. So sollte sich jedes Unternehmen fragen, ob der Promi wirklich zu den Unternehmenswerten und –zielen passt.  Meist rächt es sich später, wenn ein Star sich für ein Unternehmen 'verbiegen' muss. Und last but not least: Auch für Promi-Kampagnen braucht man eine starke Idee. Wer auf Stars setzt, weil ihm sonst nichts Gutes einfällt, hat schon im Vorwege verloren."

Gastautor: Andreas Trautmann

Eine Wirkungsanalyse zu dem 30-sekündigen McDonald's-Spot finden Sie in der aktuellen Ausgabe von W&V (Nr. 23/2013 vom 3. Juni)