Publicis Emil:
Daimler-Marketer Conrad Fritzsch geht zu Publicis
Conrad Fritzsch, bisher Leiter des Bereichs Digital Agency Model & Data Activation bei Daimler, wechselt zur Mercedes-Agentur Publicis Emil. Er soll die Skalierung des neuen Agenturmodells vorantreiben.
Foto: Publicis
Conrad Fritzsch wechselt überraschend von Daimler auf Agenturseite. Publicis ernennt den bisherigen Leiter Digital Agency Model & Data Activation bei dem Autobauer zum Global Chief Transformation Officer bei der Mercedes-Agentur Publicis Emil.
In der neu geschaffenen Rolle soll Fritzsch die Einführung und Skalierung des neuen Agenturmodells weiter vorantreiben. Dabei sollen sämtliche Geschäftseinheiten integriert und das Modell künftig auf alle Regionen, insbesondere Deutschland, USA und China ausgeweitet werden. Zugleich soll der Schritt künftig auch anderen Publicis-Kunden bei der Skalierung des so genannten Power-of-One-Modells helfen.
Fritzsch hat sich in den vergangenen vier Jahren bei Mercedes-Benz um die digitale Transformation des Marketings samt der Auswirkungen auf das Agenturmodell gekümmert. Vor zwei Jahren hatte Publicis in einem Aufsehen erregenden Holding-Pitch den internationalen Mercedes-Etat gewonnen. Heute agiert Publicis Emil als Customized Agency für Mercedes in 40 Ländern.
Vor vier Jahren gründete Fritzsch bei Daimler das "Digitale Haus"
Fritzsch ist gebürtiger Ostberliner. 1993 hatte er Fritzsch & Mackat gegründet, eine Agentur, die sich auf die Kommunikation für Menschen in Ostdeutschland spezialisierte. Später gründete er den Online-Musiksender Tape.tv, bevor er 2016 zu Daimler wechselte. Dort gründete er das "Digitale Haus", in dem wichtige Fachabteilungen aus den Bereichen IT und Marketing an den Standorten Stuttgart, Berlin und Portugal zusammenarbeiteten.
"Conrad ist ein echter Treiber des Wandels, und seine Partnerschaft hat entscheidend dazu beigetragen, dass das für Mercedes Benz geschaffene Agenturmodell rasch und erfolgreich umgesetzt werden konnte", sagt Justin Billingsley, Global CMO der Publicis Groupe und Vorsitzender von Publicis Emil. "Der Erfolg des Modells ist nicht einseitig, sondern erfordert Veränderungen, damit beide Partner ein Team ohne Grenzen und Silos bilden können, das sich einer Vision verschrieben hat: der digitalen Transformation von Mercedes-Benz."
Digitale Transformation als kulturelle Aufgabe
"Im Kern ist die Transformation eine kulturelle Aufgabe", ist Fritzsch überzeugt. "Kultureller Wandel ist entscheidend, und in den letzten Jahren habe ich mich darauf konzentriert, diesen Wandel bei Mercedes-Benz durch die Vereinheitlichung globaler Prozesse und Regionen, die Auflösung von Silos und die Infragestellung traditioneller Denkweisen voranzutreiben." Es gehe darum, bessere Entscheidungen auf der Basis von Daten zu treffen. Der Schwerpunkt liege auf der Frage, "wie wir es der Marke Mercedes-Benz ermöglichen, mit Kunden weltweit in Verbindung zu treten, indem wir wirkungsvolle Geschichten und Erlebnisse liefern, die durch Daten gesteuert und durch Technologie verbunden sind, um Herzen und Köpfe weltweit zu beeinflussen."
Die Agentur teilte mit, Fritzschs Ernennung sei bestätigt worden, bevor die Publicis-Gruppe wegen der Covid-19-Krise alle Neueinstellungen einfrieren ließ.
