Kreation des Tages:
Das Publicis-Weihnachtsvideo: Sadoun und Lévy tauschen Rollen
Die jährlichen Weihnachtsgrüße von Publicis-Chef Maurice Lévy besitzen Kultcharakter. Dieses Jahr zeigt er sich erstmals mit Nachfolger Arthur Sadoun. Das Motto: Wandel kann verjüngend wirken.
2017 markiert ein Jahr des Wandels für die französische Publicis-Holding. Dies gilt in mehrerlei Hinsicht: Nach 20 Jahren an der Spitze hat CEO Maurice Lévy das Zepter an seinen Nachfolger Arthur Sadoun übergeben. Sadoun rüttelt anschließend die Branche mit seiner Ankündigung wach, mit seiner gesamten Gruppe ein Jahr lang bei keinen Kreativwettbewerben mehr mitmachen zu wollen.
Publicis ist in Zahlem gemessen der drittgrößte Werbekonzern weltweit nach der britischen WPP (u.a. Ogilvy & Mather, Y&R) und der US-Holding Omnicom (u.a. DDB, BBDO). Die jährlichen Weihnachtsvideos der französischen Gruppe besitzen längst Kultcharakter, bislang hat sie Maurice Lévy alleine gemacht. Sie waren meist herrlich anzusehen, weil Lévy sich selbst ebenso wie seine Branche und die Konkurrenz auf die Schippe nahm. An sich ist Lévy ein seriöser Geschäftsfmann, der in der französischen Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Umso besser kam die humorvolle Selbstinszenierung an.
Die lässt sich der Ex-Boss trotz erfolgter Stabsübergabe auch dieses Jahr nicht nehmen. Im Video spricht zunächst Sadoun, der dank Make-Up um Jahre gealtert auftritt. Statt seiner schwarzen Haare trägt der 46-Jährige grau und hat jede Menge Falten. Später kommt Lévy ins Bild - dank Make-Up um Jahre jünger. Und er sagt auch, worum es eigentlich geht: Wandel hält jung.
Schöne Idee plus gutes Make-Up. Was Publicis da macht, könnte man aber auch einfach nur äußerst gelungene Eigenmarkenführung nennen.