Hätte der FME nicht deutlicher Stellung beziehen müssen?

Es gab ein Interview, das wir mit der dpa geführt haben. Aber wir wollten die Suppe nicht heißer kochen als sie ist. Unsere Mitglieder konzipieren und veranstalten fast ausschließlich Marketing-Events. Eine Veranstaltung wie die der Hamburg-Mannheimer würden sie komplett ablehnen.

Ist der Imageschaden wirklich so groß für die Branche? Schließlich entscheidet der Kunde, was er umgesetzt haben will.

Es ist vor allem eine Ohrfeige für unsere Kunden, die seit Jahren verantwortungsvoll Marketing-Events durchführen lassen. Darüber hinaus macht es uns das Leben nicht einfacher, weil künftig noch mehr als bislang das Controlling mitreden und bei inhaltlichen Fragen mitbestimmen will. Dadurch werden die Abstimmungsprozesse wohl noch komplizierter.

Gibt es einen Kodex des FME, der derartige Incentives verbietet?

Alle Agenturen müssen belegen, dass sie gesamtkonzeptionell arbeiten können, bevor sie überhaupt eine Chance haben, in den Verband aufgenommen zu werden . Reine Promotions- und Incentive-Agenturen können überhaupt nicht Mitglied werden.

Was passiert, wenn sich herausstellt, dass die damals verantwortliche Agentur ein FME-Mitglied ist?

Wir wissen definitiv, dass es keine FME-Agentur war. Wenn, dann wäre es ein Ausschlusskriterium. Das würde niemals goutiert werden. Um so unverschämter ist es von Herrn Schnaack, den Verband in Verbindung mit der Skandal-Veranstaltung zu bringen.

Interview: Peter Hammer

Der Skandal um Hamburg-Mannheimer zieht weiter Kreise. Lesen Sie dazu den Blog von W&V-Chefredakteur Jochen Kalka.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.