Im selben Jahr auch schlüpfte die Ikea-Agentur Grimm Gallun Holtappels unter das Dach des Interpublic-Networks Lowe. Das Management bestand damals darauf, den Namen zu behalten. Was trotz weiterer weltweiter Umstrukturierungen Bestand hat. Heute heißt die Agentur GGH Mullen Lowe.

Die internationale Anbindung führte auch 2015 dazu, dass WPP 49 Prozent an den Hirschen übernehmen konnte. Und? Der Agentur geht es prächtig. Alle Chefs blieben bislang an Bord. Lediglich das vorher in Eigenregie aufgebaute Netzwerk The Golden Dudes ist weitgehend obsolet geworden. Dafür gibt es als Partner die WPP-Agentur JWT.

Wen wundert es, dass auch der Thjnk-Vorstand mit dem Verkauf an WPP vor allem neue Chancen verbindet. Eine Internationalisierung mit Hilfe von Thyssen Krupp, mit der die Agentur das Joint Venture Bobby & Carl gegründet hat, ist zwar theoretisch denkbar, aber wenig realistisch. Und wer eine Liga höher mitspielen will, muss mehr bieten können als es eine Thjnk derzeit kann. Ja, Deutschland ist um eine unabhängige Agentur ärmer geworden. Aber vielleicht auch um einen international potenten Player mit deutschen Wurzeln reicher.


Peter Hammer
Autor: Peter Hammer

Er begleitet seit vielen Jahren redaktionell die Agentur-Branche, kennt noch die Zeiten, als Werbung "sexy" war und mancher Protagonist wie ein Popstar gefeiert wurde. Das Hauptaugenmerk gilt aktuell den Themenfeldern "Agenturstrategie" sowie "Etats & Pitches". Vor allem interessieren ihn innovative Geschäftsmodelle und Konzepte, mit denen die Branche erfolgreich auf die permanenten Veränderungen in der Kommunikation reagieren kann.