Carat:
Kritik an Media-Etatvergabe des Bundespresseamtes
Im Bundestag gibt es Kritik am veränderten Ausschreibungsverfahren rund um den Mediaetat der Bundesregierung. Im Zentrum der Kritik steht das Bundespresseamt.
Abgeordnete werfen dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vor, das Vergabeverfahren mehr oder weniger an sich gerissen und die Hürden für interessierte Agenturen eigenmächtig erhöht zu haben. Das berichtet der "Stern".
Vor vier Jahren hatte sich laut "Stern" noch das Beschaffungsamt des Innenministeriums um die Ausschreibung des Mediaetats gekümmert. Bei der Ausschreibung im letzten Herbst sei es zwischen den beiden Behörden zu Differenzen über das richtige Prozedere gekommen. Das Bundespresseamt habe auf die Vorschläge des Innenministeriums nicht reagiert und die Vergabe anschließend komplett selbst organisiert. Dabei habe das Amt einen regelmäßigen jährlichen Mindestumsatz von 200 Millionen Euro für interessierte Bewerber festgelegt.
Der Mediaeinkaufs-Etat in Höhe von 60 Millionen Euro war im November an den bisherigen Etathalter Carat vergeben worden. Das Bundespresseamt hatte den Media-Etat zuvor in vier Einzelbereiche aufgeteilt - mit dem offiziellen Ziel, auf diese Weise auch kleinere Agenturen anzusprechen. Um die crossmediale Planung kümmert sich künftig PHD Germany, um die digitale Planung die Agentur Add2 und um die Außenwerbung Jost von Brandis.