Kreation des Tages:
Pink Triangle: End Homophobia!
Das Männermagazin Vangardist und Serviceplan wollen wachrütteln. In Frankreich schalten sie eine Kampagne, die an die Verfolgung Homosexueller erinnert. Sie gehört bis heute in 72 Ländern zum Alltag.
In Europa feiern Lesben und Schwule im Sommer jedes Wochenende in einer anderen Stadt einen heißen Pride. Dass Homosexuelle in 72 Ländern der Welt noch immer verfolgt werden, etwa in Ägypten, Indien, Jamaika, Malaysia, Sudan, Tschetschenien und Uganda, gerät da gern aus dem Blick. In Frankreich wollen sie Gefängnis, Folter und Mord nicht hinnehmen. Das Männermagazin Vangardist wirbt dort mit krassen Plakaten um Aufmerksamkeit. Krass sind nicht etwa die Bilder, allein die Sätze machen die Kampagne zur schwer verdaulichen Kost. Die einfache Schwarz-Optik verstärkt die Wirkung noch. Serviceplan in Paris hat die Motive dazu entworfen. Die Kreation verantworten dort Dimitri Guerassimov und Fabien Teichner, beide CCO.
Die Aktion ist Teil der internationalen Kampagne #EndHomophobia, die seit Mai läuft und die Vereinten Nationen bewegen soll, homophobe Gesetze zu verbieten und die Rechte sexueller Minderheiten zu schützen. Mediaplus Frankreich hat für die Kampagne Platz auf 300 digitalen Billboards in den Metro-Stationen von Paris sowie auf 1.000 Plakaten (Decaux) geschaffen.
Menschen formen einen rosa Winkel
Im Mai hatte Vangardist sein The Pink Triangle Issue veröffentlicht, zeitgleich zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie IDAHoBIT. Die Öffentlichkeit hat es erstmals in der österreichischen Gedenkstätte Mauthausen zu Gesicht bekommen, einem früheren Konzentrationslager, in dem auch politisch verfolgte Homosexuelle interniert wurden, die in der NS-Zeit einen rosa Winkel ("pink triangle") tragen mussten. Um an die Verfolgten zu erinnern, hatten das Magazin und Serviceplan im Frühjahr 80 Aktivisten eingeladen, in Mauthausen ein menschliches Dreieck zu formen: