Marcel ist letztlich eine Art intelligente Datenbank, die weltweit allen Publicis-Mitarbeitern das Wissen der gesamten Agenturgruppe erschließen und auf dem kürzesten und einfachsten Weg zur Verfügung stellen soll. Technisch werden hierfür sämtliche strukturierte und unstrukturierte Daten des Konzerns angezapft.

Über eine App auf dem Smartphone oder dem Tablet erhalten Mitarbeiter künftig direkten Zugang zu allen Resourcen der Agentur-Gruppe. Das Tool soll helfen, länder- und Agentur-übergreifende Zusammenarbeit anzustoßen oder einfach nur Inspirationen für die eigene Arbeit zu erhalten. Per Sprachsteuerung oder Texteingabe kann etwa ein Experte für ein bestimmtes Thema oder einen bestimmten Kunden gesucht werden.

Über Marcel erhalten die Publicis-Mitarbeiter zudem Zugriff auf mehr als 200.000 preisgekrönte Kampagnen und Kreationen aus dem Archiv des internationalen Werbefestivals Cannes Lions.

Einführung bis 2020

Die Software soll aber nicht nur Anfragen beantworten, sondern Mitarbeitern auch proaktiv und individualisiert Anregungen geben. Täglich sollen Nutzer sechs Stichworte auf dem Display finden, die auf ihre Interessen zugeschnitten sind.

In einem Video demonstriert Publicis, wie Marcel funktionieren soll.

Zunächst will Publicis die Software mit 100 Alpha-Nutzern testen. Im Juni soll der Nutzerkreis auf 1000 ausgewählte Mitarbeiter ausgeweitet werden. Im Januar 2019 soll Marcel dann auf breiter Front im Unternehmen eingeführt werden.

Bis 2020 sollen 90 Prozent aller Publicis-Mitarbeiter die KI-Software verwenden.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.