Nach dem Tod von Helmut Kohl:
Scholz & Friends storniert leere Todesanzeigen
Nach der Nachricht vom Tode Helmut Kohls erschien die Schaltung der Anzeige für Verkehrssicherheit nicht mehr angebracht.
Anlässlich des Verkehrssicherheitstages sollte am Samstag eigentlich eine ganzseitige Anzeige für die Kampagne "Runter vom Gas" in der "FAZ" erscheinen. Sie zeigt neun leere Todesanzeigen, ohne Namen, nur die typischen Zeichen für Geburts- und Todesdatum sind zu sehen, sowie Kreuze und Rosen.
Die Todesanzeigen sollen für die Menschen stehen, die statistisch gesehen jeden Tag im Straßenverkehr ums Leben kommen. Ein Plädoyer für mehr Sicherheit. Viel Aufmerksamkeit wäre dieser Anzeige wohl gewiss gewesen. Doch der Auftraggeber, das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), machte einen Rückzieher - aus gutem Grund.
Am Freitag Abend teilte Lars Cords, Chief Content Officer der verantwortlichen Agentur Scholz & Friends, mit: "Heute Vormittag haben wir Ihnen angekündigt, dass die Verkehrssicherheitskampagne 'Runter vom Gas' aus Anlass des Tages der Verkehrssicherheit am morgigen Samstag eine ganzseitige Anzeige mit neun leeren Traueranzeigen in der F.A.Z. schaltet. Hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass diese Schaltung vor dem Hintergrund des heutigen Ablebens von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl storniert wurde". Die Schaltung der Anzeige erschien dem Auftraggeber zu diesem Zeitpunkt unangebracht.
Helmut Kohl ist am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben. Er regierte von 1982 bis 1998 und war damit der am längsten amtierende Bundeskanzler. Weltweit wird der Kanzler der Einheit für sein Lebenswerk gewürdigt.
So wäre die Anzeige in der FAZ erschienen: