Festival of Media:
Studie: Mediaplanung wird immer automatisierter
Der Mediaplanung stehen grundlegende Veränderungen bevor. Denn immer mehr Werbung wird in den nächsten Jahren über automatisierte Einkaufskanäle wie Real-Time-Bidding-Portale platziert werden. Dadurch verändert sich auch das Berufsbild der Mediaplaner, so ein Fazit der Studie des Festivals of Media.
Immer mehr Werbung wird in den nächsten Jahren über automatisierte Einkaufskanäle wie Real-Time-Bidding-Portale platziert werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Festivals of Media. Die Kongress-Veranstalter haben mehr als 100 Entscheider aus Mediaagenturen, Unternehmen und Medienunternehmen aus aller Welt befragt. Fazit: Die neuen automatisierten Handelsplattformen werden die Mediaplanung grundlegend verändern.
Die große Mehrheit der Befragten (66 Prozent) erwartet einen klaren Anstieg des Real-time-Bidding-Geschäfts, ein Viertel davon geht sogar von einem "substanziellen" Anstieg aus. Dieser würde nicht ohne Folgen bleiben. Über die Hälfte (55 Prozent) glaubt, Mediaplaner werden in Zukunft eher die Rolle von strategischen Beratern spielen. Etwa ein Drittel (31 Prozent) denkt daher, dass der Job der Mediaexperten künftig mit denen anderer strategischer Berater verschmelzen wird. In der Gegenwart scheint allerdings noch recht traditionell geplant zu werden. Die meisten Befragten (43 Prozent) gaben an, dass derzeit lediglich fünf Prozent ihrer Media-Strategie vom Automatik-Einkauf bestimmt werde.
Ein gespaltenes Meinungsbild gibt es bei der Frage, ob Mediaagenturen die neuen Einkaufstechnologien ausreichend in ihre Arbeit integrieren. Die Mehrheit (38 Prozent) denkt: ja. Ein Viertel (25 Prozent) allerdings bezweifelt dies. Ihrer Meinung nach agieren Mediaagenturen auf diesem Feld zu langsam und defensiv.
Die neue Entwicklung wird nicht uneingeschränkt positiv gesehen. Dass Algorithmen und nicht mehr Menschen wichtige Abläufe der Mediaplanung bestimmen, wertet eine große Mehrheit der Befragten (68 Prozent) als "Beeinträchtigung". Ebenfalls bemängeln viele das Fehlen von Industriestandards und Transparenz.
Das Festival of Media ist die größte internationale Fachkonferenz seiner Art. Es findet vom 28. bis 30. April im schweizerischen Montreux statt. Ableger gibt es außerdem in Südamerika und Asien.