Das Video ist für den Einsatz im Social Web gedacht und wurde nicht vom Threes Stammbetreuer Wieden + Kennedy, sondern von Gravity Road entwickelt (Regie: Tom Geens). Im Netz soll die Botschaft süchtige Bingewatcher erreichen - die ihre Sucht mit einem Augenzwinkern sehen können. Dafür brauchen sie dann nicht mal mehr ein Fernsehgerät, stattdessen eine sehr innige Beziehung zu ihrem Smartphone.

Mobilfunkanbieter Three untermauert die Bedeutung dieser Beziehung mit Daten einer Umfrage: So würden 44 Prozent der 16- bis 24-jährigen Briten täglich mehr als eine Stunde Streamingvideos auf dem Smartphone schauen, 46 Prozent bezeichneten sich als Bingewatcher, die nicht auf die nächste Folge einer Serie warten können.

Da sei ein völlig neuer "Stamm der Social Binger" entstanden, sagt Gravity-Road-CD Shruti Veeramachineni: "Dieser Stamm sucht die Freiheit des Bingens unterwegs, zu seinen eigenen Bedingungen." Dieses Stammesverhalten samt kultischer Hingabe habe man aufgegriffen, um einen schrulligen, unkonventionellen Film zu drehen, der die Menschen zum befreiten Bingewatchen ermutigen soll.

Der Zielgruppe einen - ziemlich fiesen - Spiegel vorzuhalten und sie dennoch nicht zu verärgern, das dürfte der frechen Marke Three mit dem "Kult"-Film gelungen sein. 


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.