Schon seit längerem wird erwartet, dass Amazon die Paketzustellung zunehmend auch in eigene Hände nimmt. In den USA etwa sicherte sich der Versandriese für mehrere Jahre eine eigene Flotte von Transportflugzeugen. Die traditionellen Versanddienste seien in Spitzenzeiten mit der Menge von Amazon-Lieferungen überfordert, deshalb baue man eigene Kapazitäten aus, hatte das Unternehmen zum Jahresbeginn erklärt. Für Deutschland kündigte Amazon zudem den Aufbau eigener Verteilzentren in Stadtnähe an. Als Modellprojekt dafür galt ein solches Zentrum in Olching bei München, doch lief bereits zu Jahresbeginn die Suche nach weiteren geeigneten Standorten.

Ein Post-Sprecherin zeigte sich angesichts der Zusammenarbeit von Amazon mit Shell gelassen. Die Post verfüge selbst über rund 3.000 Paketstationen, rund 200 davon lägen an Tankstellen, betonte sie. Dabei arbeite die Post mit allen großen Tankstellenbetreibern zusammen. "Die Services die Amazon testet, bieten wir seit Jahren." Gleichzeitig bekräftigte sie, die Post werde auch weiterhin eng mit Amazon zusammenarbeiten.

Bei dem neuen Service bekommen die Kunden nach Amazon-Angaben eine E-Mail-Benachrichtigung mit individuellem Abholcode, sobald die Sendungen an der so genannten Abholstation bereitliegen. Dieser Code wird dann bei der Abholung eingegeben oder ein Barcode per Lesegerät eingescannt. Ab Zustellung haben die Kunden drei Werktage Zeit, um ihre Sendung abzuholen. Nicht abgeholte Pakete würden danach an Amazon zurückgesandt und durch die Warenrücknahme erstattet, hieß es. Zur Frage, ob weitere Partner für ähnliche Kooperationen in Frage kommen, äußerte sich Amazon nicht.


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Autor: W&V Redaktion

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