Für 70 Mio. Dollar:
Amerikaner kaufen Dating-App Lovoo
Flirting with US The Meet Group: Bei Lovoo hat's geklappt - und die Amerikaner übernehmen die deutsche Dating-App für 70 Mio. Dollar.
Betrugsermittlungen? Schnee von gestern. Die deutsche Dating-App Lovoo hat für 70 Millionen Dollar ihren Besitzer gewechselt. Sie gehört nun zur US The Meet Group. Die Amerikaner betreiben bereits mehrere konkurrierende Plattformen wie Hi5 oder MeetMe.
Mit rund fünf Millionen aktiven Nutzern im Monat werde Lovoo aber die populärste Marke sein, erklärte The Meet Group. Lovoo hat demnach 97 fest angestellte Mitarbeiter in Dresden und Berlin.
Täglich greifen auf Lovoo den Angaben zufolge rund 1,9 Millionen Nutzer zu. Der Dienst habe in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz von 27,2 Millionen Euro erzielt. Knapp die Hälfte davon komme aus Abo-Zahlungen, 24 Prozent aus In-App-Käufen und 28 Prozent seien Werbeeinnahmen. Die in einer Pflichtmitteilung veröffentlichten Zahlen sind der erste tiefere Einblick in das Lovoo-Geschäft.
Im vergangenen Jahr gab es Ermittlungen gegen zwölf Lovoo-Beschäftigte, weil die Dating-App falsche weibliche Profile in der Datenbank gehabt haben soll, die zur Nutzung von kostenpflichtigen Leistungen der App verlocken sollten. Gegen Geldbußen wurde das Verfahren eingestellt.
Lovoo ist besonders im deutschsprachigen Raum stark. Mit dem Zukauf soll die Reichweite der Meet Group weltweit über 15 Millionen monatlich aktive Nutzer steigen, hieß es. Pro Tag meldeten sich bei Lovoo 47.000 neue Nutzer an.
Der Mitgründer und bisherige Chef Benjamin Bak werde die Firma nach einer Übergangszeit von sechs Monaten verlassen, erklärte der US-Käufer weiter. Mitgründer Florian Braunschweig, der bisher für das Tagesgeschäft zuständig war, solle dann die Führung des Dienstes unter dem Dach der Meet Group übernehmen.
W&V Online/dpa