Youtube hat über eine Milliarde Nutzer. Beim Streaming-Marktführer Spotify sind es rund 100 Millionen - von denen sich mehr als zwei Drittel mit der werbefinanzierten Gratis-Version begnügen. Die Nummer zwei im Streaming-Geschäft, Apple Music, kommt ein Jahr nach dem Start auf rund 15 Millionen zahlende Abo-Kunden.

In dieser Situation schießt sich die Musikbranche schon seit einiger Zeit auf Youtube ein, wo viele Songs gratis zu finden sind. Natürlich sind Musiker wie Lady Gaga trotz des Konflikts mit dem Google-Ableger ganz offiziell mit ihren Kanälen - oder über die Plattform Vevo - auf Youtube präsent. Auch Musikfirmen stellen Videoclips dort ein, um Werbung für Neuerscheinungen zu machen und an den Werbeeinnahmen mitzuverdienen. Der Industrie ist aber die von den Nutzern selbst hochgeladene Musik ein Dorn im Auge. Sie kritisiert unter anderem, dass jede solche Kopie einzeln gemeldet werden müsse, um entfernt zu werden.

Youtube verweist darauf, dass insgesamt rund drei Milliarden Dollar an Werbeerlösen an die Musikbranche geflossen seien und das Unternehmen ein System entwickelt habe, das Songs über eine Art "digitalen Fingerabdruck" mit einer Genauigkeit von fast 100 Prozent identifiziere. Damit sollen die Rechteinhaber auch an der Werbung im Umfeld der von Nutzern hochgeladenen Kopien mitverdienen.

Der globale Umsatz der Musikindustrie legte im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf rund 15 Milliarden Dollar zu. Dabei überholte das Geschäft mit Streaming und Downloads erstmals die Einnahmen mit Tonträgern wie der CD. (dpa)


W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Artikel mit "W&V-Redaktion" gekennzeichnet sind. Zum Beispiel, wenn mehrere Autor:innen daran mitgearbeitet haben oder wenn es sich um einen rein nachrichtlichen Text ohne zusätzliche Informationen handelt. Wie auch immer: Die redaktionellen Standards von W&V gelten für jeden einzelnen Artikel.