"Bild" und die EM-Verlierer: Auf Facebook ist alles ganz anders
Pünktlich nach der Niederlage der deutschen Nationalmannschaft hat "Bild" die Jagdsaison eröffnet. Dass zwischen Hosianna und "Kreuzigt sie" nur wenige Tage liegen, ist an sich nichts Neues. Neu ist allerdings, dass die Kampagne gegen Bundestrainer Joachim Löw und sein Team bei Facebook anders abläuft als auf der "Bild"-Website und in der gedruckten Ausgabe.
Pünktlich nach der Niederlage der deutschen Nationalmannschaft hat "Bild" die Jagdsaison eröffnet. Den abrupten Stimmungsumschwung in der Redaktion hat am Wochenende bereits Bildblog dokumentiert: In kurzer Zeit wurde aus "Deutschland verliebt in Jogis Jungs" ein "Ihr seid zu soft für den Titel". Dass zwischen Hosianna und "Kreuzigt sie" bei "Bild" nur wenige Tage liegen, ist an sich nichts Neues.
Neu ist allerdings, dass die Kampagne gegen Bundestrainer Joachim Löw und sein Team bei Facebook anders abläuft als auf der "Bild"-Website und in der gedruckten Ausgabe. Im Social Web ist der Springer-Titel nämlich merklich zurückhaltender. Hier überlässt er das Denken und Argumentieren den Usern: "Wieder Italien, wieder Halbfinale, wieder kein Titel! Jogis Jungs zu harmlos?" fragen die Social-Media-Redakteure auf der offziellen Facebook-Seite. Doch das Stimmungsbild blieb uneinheitlich. Neben wütenden Löwe-Gegnern ("Wie kann man so einer flachpfeife überhaupt den job des Bundestrainer geben!") meldeten sich auch zahlreiche "Bild"-Kritiker zu Wort. ("IHR seid die Wahren Versager. Ihr könnt nichts anderes als nachzutreten wenn einer am Boden liegt... IHR SEID EINFACH NUR ERBÄRMLICH"). Mittlerweile hat sich "Bild" auf den wirklich wichtigen Aspekt der EM konzentriert: "Schon über 76 000 Abstimmer – 78 Prozent sagen: Poldi, Boateng & Co. sollen unsere National-Hymne mitsingen".