Bowi: Neues Monitoring-Tool für das Social Web
Die Bowi GmbH entwickelt gemeinsam mit den Universitäten in Leipzig und Hohenheim eine Lösung, mit deren Hilfe Unternehmen Social Media auch inhaltlich analysieren können.
Social Media inhaltlich analysieren – das ermöglicht eine neue Lösung, die der Dienstleister Bowi gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft entwickelt hat (wie der Kontakter 31/2012 berichtete). Damit können Unternehmen nicht nur beobachten, wo, wie oft und von wem eine Marke oder ein Produkt im Social-Media-Bereich erwähnt wird. Mittels einer semantischen Analyse können sie mit der neuen Lösung zudem den inhaltlichen Zusammenhang ermitteln und Empfindungen aus den Texten herauslesen. Die Software erkennt also nicht nur Wörter, sondern darüber hinaus, was der Autor meint.
Laut Bowi-Geschäftsführer Karl Schmid kann diese neue Lösung auch Gefühls-Abstufungen ermitteln – von starker Ablehnung bis hin zu feiner Ironie. Das erweitert die Leistung bisheriger Social-Media-Monitoring-Tools erheblich: Liefert das Programm doch zusätzlich zur quantitativen Statistik eine qualitative Sicht auf das Social Web: In welchen thematischen Zusammenhängen wird das Unternehmen genannt? Wie ist die Einstellung der Autoren zu einem Produkt, einer Marke oder zum Unternehmen. Das konnte bisher nur in persönlicher Beobachtung herausgefiltert werden,
Die Entwicklung dieser semantischen Social-Media-Analyse ist Teil eines größeren Forschungsprojektes. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) entwickeln Bowi, die Universität Leipzig und die Universität Hohenheim mit weiteren Partnern eine umfassende Lösung für das Customer Relationship Management (CRM). Das Problem bisher: Ob Anreicherung von bestehenden CRM-Einträgen mit Social Media-Daten, beispielsweise Stamm-, Potential- oder Personendaten, oder die Auswertung der in sozialen Netzwerken gewonnenen Informationen: Unternehmen benötigen für jede Aufgabe eine andere Software-Lösung.
Die Neuentwicklung im Auftrag des BMBF soll hier einen neuen Ansatz liefern. "Es ist eine Architektur, die Social Media liest und analysiert und Erkenntnisse so aufbereitet, dass sie in einer beliebigen CRM-Software direkt Prozessen wie Kundenservice, Kommunikation oder Produktmanagement zur Verfügung stehen", erklärt Schmid. Um diese Prozesse gemäß dem Datenschutz zu gestalten, sind auch Experten der Unabhängigen Landeszentrale für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) an Bord. Das Produkt soll im Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen.