Google Glass:
Datenschützer: "Diese Brille muss gesellschaftlich geächtet werden"
Vor dem Verkaufsstart der Datenbrille von Google wettern Datenschützer bereits dagegen. "Diese Brille muss gesellschaftlich geächtet werden", sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Vor dem Verkaufsstart der Datenbrille von Google in Deutschland wettern Datenschützer bereits dagegen. "Diese Brille muss gesellschaftlich geächtet werden", sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, dem Nachrichtenmagazin "Focus". Wer im öffentlichen Raum Fotos oder Videos ohne das Wissen der Mitbürger aufnehme und sie ins Internet lade, gehöre bestraft. Sein Kollege aus Baden-Württemberg, Jörg Klingbeil, schloss sich an: "Die Brille ist ein Anschlag auf die informationelle Selbstbestimmung."
Google Glass hat einen kleinen Bildschirm über dem rechten Auge und lässt sich mit Sprachbefehlen steuern. Über die eingebaute Kamera kann man recht unauffällig Aufnahmen machen. In den USA wurden etliche Träger der Datenbrille deswegen als "Glasshole" beschimpft. Google selbst versuchte die Nutzer bereits zu sensibilisieren und hat die Do's and Dont's formuliert. Dazu gehört, keine Fotos oder Videos ohne Erlaubnis zu machen und auf Nachfragen zu dem Gerät nicht rüde zu reagieren. Außerdem betonte der Internetkonzern, dass grundsätzliche Kamera-Verbote auch für Glass gelten.
Die Brille soll noch 2014 in Deutschland in den Handel kommen, in den USA konnten Kunden das Gerät bereits Anfang April bestellen. In die Werbung ist das neue Gadget auch schon eingezogen. Die amerikanische First Band attackiert in dem Spot "Get back to the real world" die Technikhörigkeit der Amerikaner. Deutlich ernster war der Beitrag der britischen Produktion Banjo Eyes, von Regisseur Davide Gentile und dem Kreativen Luca Corteggiano zum Weltfrauentag. Er zeigt den Blick einer Frau auf die Welt #ThroughGlass, stellvertretend für alle Frauen, die häusliche Gewalt erleben.