Kommentar von Frank Zimmer:
Es ist Deine Dmexco, lieber BVDW!
Die plötzliche Kündigung der Dmexco-Macher Christian Muche und Frank Schneider irritiert die Branche. Aber der BVDW überlässt die Kommunikation anderen. Warum eigentlich?
"Wir beenden das Vertragsverhältnis mit XY mit sofortiger Wirkung": Es gibt nicht viele Formulierungen, die einen guten Ruf so gefährden wie eine Pressemitteilung über die eigene fristlose Kündigung. Manchmal sagt sie aber mehr über Auftraggeber oder Chefs aus als über das Objekt ihrer Entlassungsbeschlüsse.
Im Fall der Koelnmesse und ihrer langjährigen Dienstleister Christian Muche und Frank Schneider kommt noch eine dritte Partei dazu. Es ist der Branchenverband BVDW, dem die Marke Dmexco gehört und der sie gemeinsam mit Muche und Schneider groß gemacht hat.
Bisher hat es der BVDW nicht geschafft, sich zum harten Schnitt in Köln zu äußern. Hinter vorgehaltener Hand hört man das Argument: "Das ist nicht unsere Sache, weil die Messegesellschaft die Verträge mit Christian Muche und Frank Schneider gemacht hat, wir haben nichts damit zu tun." Das mag korrekt sein. Kommunikativ ist es nicht und klug schon gar nicht.
Das Schweigen des BVDW verunsichert Verbandsmitglieder und verägert Dmexco-Kunden. Wie sehr, das lesen Sie im Gastbeitrag von Jan Möllendorf. Der Chef von Defacto X ist kein Lautsprecher. Wenn er sich zu Wort meldet, dann aus wichtigem Grund. Die aktuelle Krise der Dmexco ist einer.
Hoffentlich gelingt es dem BVDW, das Vertrauen in die immer noch wichtigste Messe der Digitalbranche schnell und restlos wiederherzustellen. Es wäre schade um eine großartige Aufbauleistung, zu der Christian Muche und Frank Schneider sehr viel beigetragen haben. Dieser Verdienst wird bleiben, ganz egal, was hinter den Kulissen vorgefallen sein mag.